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Nachruf | Angelika Petruschat 1956–2018

Angelika Petruschat wurde 1956, 11 Jahre nach dem vorletzten deutschen gesellschaftlichen Zusammenbruch, geboren. Den letzten hat sie auf ihre Weise und mit großem Engagement mitgestaltet. Und zwar in einem Geiste, der auch schon ihre Arbeit, ihre Studien vor 1989 bestimmt hatte. Von der Aufbaugeneration bekamen die nach 1945 Geborenen das Ethos, eine neue Gesellschaft aufzubauen, die niemals wieder in eine solche Katastrophe führen würde, wie das in der jüngsten Vergangenheit zweimal geschehen war. Die „Zweite Generation Ost“ aber wollte einen anderen, richtiger ausgedrückt, einen weiterentwickelten, modernen und nichtautoritären, demokratischen Sozialismus. Im Bereich Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie bis 1983 studierte, fand Angelika Petruschat einen Kreis von Lehrenden und Mitstudierenden vor, in dem sie die geistigen Anregungen dafür bekam. Wolfgang Heise, Lothar Kühne, Karin Hirdina und andere gehörten zu ihren ProfessorInnen.

Nach dem Studium begann Angelika Petruschat ihre Arbeit bei form+zweck, der Fachzeitschrift für Design in der DDR. Die Zeitschrift war in ihrem Geburtsjahr 1956 gegründet worden, zunächst als Jahrbuch, dann als schließlich zweimonatlich erscheinendes Periodikum weitergeführt. An dieser Zeitschrift lässt sich exemplarisch die Geschichte der DDR-Gesellschaft nachvollziehen. Ihre ersten Ausgaben veröffentlichten Artikel, die den Geist der sog. Formalismusdiskussion zum Ausdruck brachten. Design wurde als angewandte Kunst verstanden, die ein Medium der sozialistischen deutschen Nationalkultur zu sein hatte. Es ist Redakteuren wie Heinz Hirdina, Hein Köster und Autoren wie Lothar Kühne, Clauss Dietel, Horst Oehlke und vielen anderen zu verdanken, aus form+zweck eine moderne Zeitschrift für die Gestaltung von Gegenstand und Raum in einer sich wandelnden Gesellschaft gemacht zu haben. Angelika Petruschat ist an dieser Arbeit noch einige letzte DDR-Jahre als Fachredakteurin beteiligt gewesen. 1990 übernahm sie dann die Zeitschrift als Chefredakteurin und Herausgeberin, gründete 1993 den form+zweck-Verlag. Zeitschrift und Verlag führte sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Designtheoretiker Jörg Petruschat. Seitdem produzierten sie Bücher, die vielfältige Auszeichnungen für ihre grafische Gestaltung und inhaltliche Qualität bekamen. Die Zeitschrift form+zweck, die schließlich wieder zu einem Jahrbuch wurde, ragte unter den einschlägigen Publikationen in puncto Gestaltung heraus und wurde genauso für die Originalität und Qualität der Themen und Texte geschätzt.  

Angelika Petruschat unterstützte auf vielfältige Weise die Aktivitäten von Studierenden, zum Beispiel als Verlegerin der „Neuwerk“, einer designwissenschaftlichen Zeitschrift, die in Eigenregie von Studierenden der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle herausgegeben wird.

Angelika Petruschats Leben währte nur 62 Jahre. Wir haben eine Kollegin verloren, die uns noch viele wichtige Anregungen für das Nachdenken über und das Machen von Gestaltung hätte geben können.

Michael Suckow

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Zum Ableben von Klaus-Hellmut Kaufmann – Formgestalter und Innenarchitekt 21.03.1924 – 03.02.2018

Ich war Klaus Kaufmann seit der Zeit meines Studiums der Architektur an der TU Dresden (1968 bis 1972) sowohl persönlich als auch fachlich sehr verbunden.

Ich erlebte den Kaufmann’schen Haushalt, seine Frau und er, beides Architekten, als eine für mich ganz neue Welt. Es war ein offenes Haus, es gab einen großen Freundeskreis, es wurde musiziert, viel gelesen und vor allem mit Lust und Engagement viel gearbeitet. Es herrschte, wie man sagt, eine allumfassende Kreativität.

Bereits mit Beginn des Studiums verdingte ich mich bei dem Ehepaar Kaufmann im damaligen Atelier, im Gartensaal der Villa „Sorgenfrei“ in der Radebeuler Oberlößnitz als angehender Architekt als „Zeichenknecht“. Dabei lernte ich unglaublich viel vom Handwerk des Architekten. 
Klaus‘ Arbeitsweise war äußerst komplex. Die Herangehensweise an seine Aufträge war geprägt von dem Ringen nach Perfektion im besten Sinne des Wortes.

Er war besessen vom Detail. Er sagte immer: Du musst um die Ecke denken, das hieß, was man im Grundriss entwickelte, musste auch quasi 3-dimensional durchdrungen werden. Heute, mit der breiten Anwendung der CAD-Zeichentechnik ist das oftmals nicht das Problem (wenn man es beherrscht). Damals wurden die Projekte so ausgelegt, dass neben Grundriss auch sofort Schnitt und Ansicht angelegt wurden, um dieses Um-die-Ecke-Denken frühzeitig prüfen zu können.

Sein Arbeitspensum war atemberaubend: früh waren Baustellen oder Werkstätten zu besuchen, Beratungen zu führen, nachmittags oft bis in den späten Abend hinein wurden die Ergebnisse des Tages gezeichnet und Neues für den kommenden Tag entwickelt.

Neben ganz viel Kaffee, kein Alkohol, kam der Spaß nicht zu kurz, z.B. mit Schallplattenaufnahmen von Emil Steinberger, Karl Valentin oder Spejbl und Hurvínek. In den vielen Stunden der Tätigkeit im Kaufmann’schen Büro lernte ich eine Vielzahl von Kollegen kennen, denen ich noch heute mit großem Respekt und auch Dankbarkeit begegne. Nach seinem – erzwungenen – beruflichen Rückzug war seine Kreativität jedoch ungebremst. Unter anderem war es sein Hobby, die Tages- und Jahresereignisse in Versform zu kommentieren und zu interpretieren. Dabei entstanden herrliche, ungeheuer witzige Wortspiele und Reimereien, so auch in seinen handschriftlichen persönlichen Briefen.

Die letzte große Feier im Hotel Stadt Radebeul war kein runder Geburtstag, sondern ein Treffen mit seinen Weggefährten, Kollegen und Freunden aller Altersgruppen – auch mit Rede, Gesang und Gesprächen – wohl verstanden als Abschied von den von ihm geliebten, doch anstrengenden, großen Veranstaltungen. 
So wollen wir ihn in Erinnerung behalten.

Dr. Dietmar Kunze
(s.a.: Vorschau & Rückblick – Monatsheft für Radebeul und Umgebung, 01.03.2018)

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Klaus-Hellmut Kaufmann

Foto: Horst Hartmann 2016, li. Klaus Kaufmann, re. Horst Hartmann

Publikationen Industriedesign der DDR: Der Berliner Architekt und Sammler Richard Anger hat 3 Publikationen erstellt.

PLASTE VON DER BURG | 1959 BIS 1962
Entwürfe des Instituts für Entwurf und Entwicklung an der 
Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle- Burg Giebichenstein

GEPRESST UND GESCHLEUDERT
Gebrauchsglas aus Schwepnitz von 1957 bis 1991

ERICH HERZOG
Glasgestaltung zwischen Tradition und Moderne
Pressglasentwürfe für den VEB Ankerglas Bernsdorf von 1949 bis 1972

Alle Hefte verfolgen umfassend die jeweilige Thematik
und vereinen erstmals die Produkte im Bild und Nachweise der Gestalter. 
Sie haben jeweils 60 Seiten, Farbdruck und sind broschiert.
Interessenten wenden sich bitte an: richardanger2(at)aol.de

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Buchpremiere Hermann Henselmann am 29. Mai 2018 in der Architektenkammer

In den charakteristischen Wendungen der Architektur- und Städtebaupolitik der DDR trat Hermann Henselmann (1905–1995) stets als ein zentraler Akteur auf, sei es bei der Abkehr von der Moderne und der Formulierung der «Baupolitik der nationalen Traditionen» Anfang oder bei der Wiederannäherung an die Moderne im Zuge der Industrialisierung des Bauwesens seit Mitte der 1950er Jahre. Sein Hochhaus an der Weberwiese, die Bauten am Strausberger Platz und am Frankfurter Tor in Berlin stehen für die erste Periode, das Haus des Lehrers mit der Kongresshalle und seine Ideen für einen «Turm der Signale», den späteren Fernsehturm, für die zweite Periode. Spektakulär waren seine Zeit als «Chefarchitekt beim Magistrat von Berlin» (1953–1959) und ebenso seine Absetzung. Danach für die Typisierung des Wohnungsbaus zuständig, wurde er vor allem mit Projekten für stadtbildprägende Sonderbauten in den DDR-Bezirksstädten bekannt. Henselmann war dabei immer auch der Interpret seiner selbst. Durch seine umfangreiche publizistische Tätigkeit und seine gute Vernetzung in die Gesellschaft der DDR sowie mit dem Ausland ist er zu einer Institution geworden, die auch nach seiner beruflichen Tätigkeit gern konsultiert wurde.

DER ARCHITEKT, DIE MACHT UND DIE BAUKUNST.
HERMANN HENSELMANN IN SEINER BERLINER ZEIT 1949–1995
Hermann Henselmann Stiftung, Architektenkammer Berlin
Edition Gegenstand und Raum, Verlag Theater der Zeit, Berlin
Herausgegeben von Thomas Flierl

Buchpremiere am 29.5.2018, um 19 Uhr
Architektenkammer Berlin
Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin, 5. OG
Einladungskarte
Informationen zur Veranstaltung:
www.ak-berlin.de/nc/baukultur/veranstaltungen/buchvorstellung

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Ein Nachruf auf den Buchgestalter Lothar Reher



»Ich war so auf der Suche nach Form, Inhalt, nach einer Weltanschauung.«

Von Lena Haubner

Am 6. April verstarb mit 85 Jahren der Buchgestalter Lothar Reher. Ich lernte ihn 2014 während meines letzten Studienjahres kennen, als ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit ein Interview mit ihm führte. Seine aufgeschlossene Art und seine Berliner Schnauze machten großen Eindruck auf mich. Als ich nun gefragt wurde, ob ich seinen Nachruf schreiben möchte, war ich unsicher. So etwas habe ich bisher noch nie gemacht. Aber dann erinnerte ich mich an eine Bemerkung von ihm, die ich mir auch heute noch wie ein Mantra in den passenden Situationen ins Gedächnis rufe: »Wenn mal jemand fragt, ob Sie etwas können und das ist eine tolle Sache, dann ist es egal, ob Sie das schon einmal gemacht haben. Das spielt gar keine Rolle. Sie sagen erst einmal ja.« 

Lothar Reher wurde 1932 in Marienburg in Westpreußen (heutiges Polen) geboren und zog mit seiner Familie noch vor dem Krieg nach Berlin. Bereits mit vierzehn Jahren musste er die Schule verlassen, um Geld zu verdienen. So begann er mehr durch Zufall in einer Druckerei eine Ausbildung zum Akzidenzsetzer und schloss dort seinen Meister ab, obwohl er in den chaotischen Nachkriegsjahren »öfter auf dem Schwarzmarkt Kartoffeln holte« als in der Druckerei anwesend war. 

Reher war ein Selfmademan: Sein umfangreiches gestalterisches Wissen eignete er sich autodidaktisch an. Fragte man ihn nach seinem Werdegang, klang alles ganz einfach und zufällig. Doch hörte man genau hin, konnte man vor dem Hintergrund der Aufbruchsstimmung der 50er Jahre den Ehrgeiz des jungen Mannes aus einfachen Verhältnissen erahnen: »Ich war so auf der Suche nach Form, Inhalt, nach einer Weltanschauung.« 

Gefragt nach seinen gestalterischen Vorbildern beschreibt Reher seinen damaligen Arbeitsweg entlang der Prenzlauer Allee. Dort entdeckte er das Plakat, welches Klaus Wittkugel für die Ausstellung »Qualität« entworfen hatte. Völlig entzückt von der formalen Kraft und der ungewöhnlich Schriftwahl wusste der junge Setzerlehrling, was er einmal werden wollte, ohne dafür einen eigenen Begriff zu haben: Gebrauchsgrafiker. »Als ich dann später in den Verlag kam« so schilderte Reher seinen Einstieg im Jahr 1951 bei dem auf internationale Literatur spezialisierten Verlag Volk und Welt, »ging die Tür auf und einer sagte, Klaus, wir haben hier einen neuen Mitarbeiter. Dann hat er mich vorgestellt und gesagt, dit is Herr Wittkugel. Da habe ich gedacht, ich bin hier absolut richtig!« 

Und das war er! Reher arbeitete pausenlos und erklomm Schritt für Schritt die Karriereleiter: Vom Hilfshersteller zum künstlerischen Berater zum künstlerischen Leiter, eine Stelle, die er von 1964 bis 1979 inne hatte. 

Was Piatti für den Deutschen Taschenbuch Verlag und Fleckhaus für Suhrkamp waren, wurde er für Volk und Welt. Als Künstlerischer Leiter prägte Reher das visuelle Erscheinungsbild des Verlags. Vor allem die Taschenbuchreihe Spektrum, die ab 1968 erschien, machte ihn bekannt: Bis auf eine Ausnahme gestaltete er alle Cover selbst – insgesamt über 270 Bücher. Dabei wollte er die Reihe ursprünglich nicht einmal selbst entwerfen. Er gab den Auftrag an drei externe Grafiker, war aber mit keinem ihrer Vorschläge zufrieden. 

»Es geht darum, dass der Umschlag sowohl zur Reihe als auch zum Buch passt und dass jedes Buch in der Lage ist, der Reihe etwas Neues hinzuzufügen und sie damit fortzuschreiben.« Eine Buchreihe erfordert eine wiedererkennbare Gestaltung – heute würde man es Corporate Design nennen. Reher wählte einen schwarzen Grund, darauf weiß gesetzte Garamond, ein Schnitt, ein Grad. Doch innerhalb dieserminimalistischen Konstanten gelang es ihm, die Einzigartigkeit eines jeden Titels erfahrbar zu machen. Jedes Cover erhielt eine eigene Collage oder Fotomontage, welche er ebenfalls selbst entwarf und die mal satirisch mal sinnlich, aber immer expressiv waren. Der schwarze Einband – auch wenn durch den mangelhaften Druck in der DDR mitunter eher grau – wurde zum Namensgeber der »Schwarzen Reihe« und ihr Abwechslungsreichtum macht sie bis heute zum Sammlerstück. 

Über den Lauf der Jahre sammelte auch Reher einen ganzen Fundus an Requisiten an, die er für seine Spektrum-Cover nutzte. Sie stammten aus Antiquitätenläden und Wohnungsauflösungen. Nachdem er sein Atelier aufgab, landeten sie in seiner Pankower Wohnung und wurden Teil seines Mobiliars. Während unseres Interviews schaute der Totenschädel – Rehers Lieblings-Motiv – auf uns herab. 

Auf die Spektrum-Reihe folgten zahlreiche weitere Projekte bei Volk und Welt: Lyrik international (die dann zur »Weißen Reihe« wurde), ex-libris und auch bei anderen Verlagen war Reher als Gestalter gefragt. Für die Gustav Kiepenheuer Bücherei entwarf er Schutzumschläge und für das Leipziger Verlagshaus Reclam überarbeitete er in den 60er Jahren das Erscheinungsbild der Universal Bibliothek. 

Reher arbeitete viel und am liebsten gleichzeitig an verschiedenen Projekten. »Wenn ich einmal eine einzige Idee haben soll, breche ich ein, das wird nichts. Wenn ich aber schon hundert Ideen habe, bin ich total souverän und kann im Nu hundert weitere auf den Tisch legen.« War die Idee einmal da, brauchte er für die Umsetzung nur knapp eine Woche. 

Mehr als einmal legte er sich mit dem Verlag an, um seine Ideen umsetzen zu können. Reher nannte sich selbst einen Spieler. Ich sah in ihm vielmehr einen souveränen Gestalter, der von seiner Arbeit überzeugt war und sich argumentativ durchzusetzen wusste. Seine mitunter provokanten Spektrum- Cover zeugen davon. 

Reher war ein »Macher« und kein Theoretiker seines Tuns. Dennoch beweisen vor allem seine frühen Arbeiten seine Stärke im konzeptuellen Gestalten. Seine Bücher zeugen nicht von einem handwerklich peniblen und detailverliebten Umgang mit Schrift, wie man es bei Axel Bertram oder Gert Wunderlich findet. Im Mittelpunkt stand die Idee. Das Resultat sind frische, zeitlose Bücher, die auch heute noch innovativ sind. Wie das Kinderbuch »Ich will euch was erzählen« für welches Reher nicht die führenden Illustratoren der DDR engagierte, obwohl er durchaus über die Kontakte verfügte, sondern Kinder mit dem Zeichnen beauftragte. 

Lothar Reher hinterließ keinen eigenen Werk-Katalog. Will man in den Genuss seiner Arbeiten kommen, bleibt nur der Weg ins Antiquariat. Das ist bedauerlich, denn sein unnachahmlicher Stil ist mitunter frischer als der zeitgenössischer Buchgestalter. Ich habe nur drei Stunden mit Lothar Reher verbracht. Doch mit seinen Worten möchte ich sagen: »Das war mindestens ein Semester wert oder sogar zwei.«

Alle Zitate stammen aus meinem Interview mit Lothar Reher, welches neben anderen Gesprächen mit GrafikdesignerInnen der DDR im Buch »Die Kunst des Alltags – Grafikdesign in der DDR« voraussichtlich im Frühjahr 2019 im M Books Verlag erscheinen wird.

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Arno Fischer: „Träume verkaufen“ – Modefotografien für die ‚Sibylle‘

15. März – 6. Juli 2018
Ausstellung in der Galerie Berinson, Schlüterstr. 28, D-10629 Berlin
Dienstag bis Samstag 11 bis 18 Uhr

Arno Fischer (1927-2011) zählte zu den bedeutendsten Fotografen der DDR und genoss auch im wiedervereinten Deutschland große Bekanntheit. Die Galerie Berinson zeigt ca. 60 Vintage-Abzüge der 1960er- und 70er-Jahre von Arno Fischer, aufgenommen für die bekannte DDR-Frauenzeitschrift Sibylle, die beliebteste und quasi einzige Lifestyle-Zeitschrift der DDR, die sich vorrangig der Mode widmete. Fischers Aufnahmen für die Sibylle waren stilbildend und prägten die Zeitschrift. Sie sind im dokumentarischen Stil gehalten und zeigen Mode in einem alltäglichen Umfeld, wie den Straßen des Prenzlauer Bergs oder dem Industriegebiet Bitterfeld. Mit diesem Konzept entstand eine Art von Reportagefotografie für Mode, damals völlig neu und einzigartig.
(http://www.berinson.de/exhibitions/arno-fischer-traeume-verkaufen-modefotografien-fuer-sibylle/)

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Der Trabi in der Weltzeituhr Erich John – Formgestalter in der DDR

Erich John zur Eröffnung der Ausstellung am 08.12.2017 / Foto: Cornelia Hentschel

Sonderausstellung 11. Dezember 2017 – 27. Mai 2018

BEZIRKSMUSEUM MARZAHN-HELLERSDORF – HAUS 2 Alt-Marzahn 55, 12685 Berlin


Öffnungszeiten Ausstellung: Mo – Fr  11 – 17 Uhr
Verkehrsanbindung: S-Bahn Marzahn, Springpfuhl
Straßenbahn M6, M8, 16, 18 / Bus 154, 192, 195

2018 ist es genau 50 Jahre her, seit der Bau einer neuen Urania-Säule auf dem umgestalteten Berliner Alexanderplatz als Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Erich John, damals Dozent an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee, gewann mit der Idee einer Uhr, die Weltoffenheit und wissenschaftlich-technischen Fortschritt symbolisiert. Der Bau der Weltzeituhr wurde „unter den bestehenden Umständen die gewagteste Unternehmung meines Lebens“, erinnert sich John, dem Bauleitung und Gestaltung für das in nur neun Monaten fertigzustellende Bauwerk oblagen.

Doch nicht nur mit der Weltzeituhr gelangen Erich John bemerkenswerte Designs. Beispiele sind Arbeiten für die Industrie, wie die erste formgestaltete Maschine in der DDR, Mikroskope und medizinische Geräte sowie Konsumgüter. Manch einer wird erstaunt darüber sein, dass er sich jahrelang mit einem Apparat rasierte, mit einer Bohrmaschine werkelte oder andere Dinge im Alltag benutzte, die der Erfinder der Weltzeituhr geformt hat.

Die Ausstellung präsentiert ein Modell der Weltzeituhr und viele weitere Objekte sowie Skizzen, Fotos und Informationen aus dem umfangreichen Schaffen des Formgestalters. So erfahren die Besucher nicht nur, wie der Trabi in die Weltzeituhr gelangte, sondern auch ein bedeutendes Stück DDR-Designgeschichte.

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Der Thüringer Künstler Ali Kurt Baumgarten (1914 – 2009)

Am Sonnabend dem 29. April 2017 wurde nach langjähriger Vorarbeit das Ali-Kurt-Baumgarten-Museum in Judenbach mit einer Feierstunde eröffnet.

Ali Kurt Baumgarten begann nach Absolvierung der Staatlichen Industrieschule Sonneberg (Fachschule für Spielzeug und Keramik)in den Jahren 1928 bis 1932 ein Direktstudium der Malerei in München. Mit dem Machtantritt der NSDAP musste er sein Studium abbrechen. 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, übernahm er nach dem Tod seines Vaters die väterliche Spielzeug-Werkstatt. Seine ersten Entwürfe für Holz-Fahrtiere ab 1948 zeigten schon sehr deutlich eine eigene Formensprache. Früher als andere in der eher konservativ geprägten Spielzeugmachergilde seiner Heimat erkannte er das besondere gestalterische Potential des neuen Werkstoffes Plast. Er entwarf mit Beginn der 1960er Jahre eine ganze Reihe von Spieltieren aus geblasenem Kunststoff: Hasen, Fische, Frösche, Bären, Enten, Affen. Das in Berlin ansässige Zentralinstitut für Gestaltung präsentierte seine Spielzeuge auf Auslandsaustellungen des Institutes in Moskau, Budapest und 1970 in London. Ab Mitte der 70er Jahre beendete er seine Arbeiten auf dem Gebiet des Spielzeugdesigns. Verstärkt widmete er sich in den nachfolgenden Jahren plastischen Arbeiten in der Keramik, der baugebundenen Kunst, der Spielplatzgestaltung, Grafik und Malerei. Mit Fördermitteln ist es gelungen eine alte Industriebrache (den Standort des Spielzeugbetriebes VEB Koppelhund) in der Ortsmitte zu einem modernen Multifunktionszentrum umzugestalten. Der wesentlichste Bestandteil dieses Zentrums ist nun das Ali-Kurt-Baumgarten-Museum, welches Malerei, Holzschnitte, Großkeramik und sehr viele Spielzeuge (Entwürfe und Serienerzeugnisse) zeigt. Im Gebäude befindet sich als weitere Ausstellungsfläche die „Sammlung Weidner – Mechanisches Spielzeug“.

Das Museum in Judenbach, einem Nachbarort von Sonneberg, ist Mittwoch bis Sonntag von 13 – 17 Uhr geöffnet.

Anschrift:
Alte Handelsstraße 83
96515 Judenbach
Telefon: 0365-42380

Text und Fotos: Bernd Havenstein, Handjerystraße 94 in 12159 Berlin

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Ausstellung vom 29.09. bis 26.11.2017

Lutz Rudolph (1936–2011)

Fahrzeug- und Produktdesign
Grafik und Kunstobjekte

Ausstellung vom 29.09. bis 26.11.2017

Museum für Angewandte Kunst Gera
Greizer Straße 37, 07545 Gera

PDF der Einladung

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Mittwoch, 20.9.2017, 19 Uhr: „Ostmoderne wertschätzen“

Gesprächsreihe StadtWertSchätzen 2017: Neue Nutzungsansprüche verbinden mit einem Qualitätsanspruch an Berlin

Die Berliner Wirtschaftsgespräche und das interdisziplinäre Netzwerk Architekten für Architekten (AfA) laden gemeinsam zur Diskussionsreihe „StadtWertSchätzen 2017: Öffentliche und denkmalgeschätzte Stadträume in Berlin zeitgemäß weiterdenken“ ein.

Mit freundlicher Unterstützung vom Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. und in Kooperation mit der Initiative www.plattformnachwuchsarchitekten.de und competitionline, Plattform für Architekturwettbewerbe

Termin
Mittwoch, 20. September 2017, 19:00 Uhr

Ort
Notkapelle / Salon des Refusés – Raum für Architektur und Kunst in der Prenzlauer Allee 7b / Gartenhaus, 10405 Berlin

Begrüßung
Gudrun Sack, Architektin, Netzwerk Architekten für Architekten (AfA)
Kerstin Lassnig, Vorstand Berliner Wirtschaftsgespräche

Podium
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin Berlin
Prof. Dr. Jörg Haspel, Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin
Dr. Roman Hillmann, Architekturhistoriker
Dr. Harald Engler, Stellvertr. Abteilungsleiter Historische Forschungsstelle am IRS Erkner
Martin Maleschka, Architekt Cottbus

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Manfred Schäfer 1937 – 2017

Ausgebildet in Meißen als Keramiker hat sich Manfred Schäfer nach seinem Eintritt in die Werkstatt für Glasgestaltung schnell etabliert. Hier wurde er zum Fachgestalter von Pressglasserien mit zeitlosen Dekoren. Seine Serie Elite wurde in allen Fachzeitschriften veröffentlicht und ist heute eine Inkunabel des Glasdesigns der 1960er Jahre. Als Stellvertreter von Friedrich Bundtzen übernahm er nach dessen Weggang 1968 die künstlerische Leitung und überführte sie in die neu gegründete Abteilung Erzeugnisentwicklung im VEB Kombinat Lausitzer Glas. Diese leitete er bis 1981. Hier war er maßgeblich an der frühen Entwicklung von maschinellen Stielglasserien beteiligt, die Kelchserie Karat wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1981 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Danach war Manfred Schäfer dort in leitenden Funktionen in der Produktion, Materialwirtschaft und bis 1992 als Betriebsleiter der Lausitzer Glaswerke tätig.
Nach seiner Verrentung 1992 verfasste Manfred Schäfer kritische Erinnerungen und Rückblicke zu seinem Arbeitsleben und den Entscheidungen der Treuhand, die in loser Folge publiziert wurden.
Manfred Schäfer verstarb am 19.07.2017 in Weißwasser.

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Tag der offenen Tür Stiftung Plakat Ost 2017

9. September 2017, 12 – 19 Uhr

Archiv der Stiftung Plakat OST
Niederwallstraße 11, Remise
10117 Berlin

PDF der Einladung

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Einladung zur Vernissage Do., 08.06.2017, 19 uhr

Der mit dem RUDI-BUSSE-AWARD ausgezeichnete Formgestalter Horst Hartmann entwickelte 1975 für die Firma Leuchtenbau Lengefeld im Erzgebirge den Halogen-Strahler „minispot 0200“, der zum Designklassiker wurde. Das aus zwei Halbschalen bestehende Gehäuse umschließt die Leuchtkugel, welche nach allen Seiten beweglich ist. Ein Metallelement ermöglicht die Montage an der Wand.
Die Ausstellung zeigt das gestalterische Lebenswerk von Horst Hartmann.
In Anwesenheit des Designers kann die Ausstellung bereits ab 13 Uhr besucht werden.

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Unterm Rad – Anschluss, Vorgriff, Stagnation Gestaltung an Kraftfahrzeugen in Ostdeutschland und der DDR

Vortrag mit Prof. Karl Clauss Dietel am 29. März 2017 im Verkehrsmuseum Dresden

Karl Clauss Dietel gilt als einer der einflussreichsten Formgestalter der DDR. Schon seine Diplomarbeit bildete den Grundentwurf für den Wartburg 353. Nach seinem Studium an der Kunsthochschule Berlin arbeitete Dietel ab 1961 in einem KFZ-Entwicklungszentrum, ab 1963 freischaffend als Formgestalter für mehrere bedeutende ostdeutsche Produzenten. Aus seiner Feder stammen sieben Entwürfe für TRABANT und mehrere für LKW. Auf ihn gehen außerdem unter anderen die Mokickreihe SIMSON S50/51, der Roller SR50 und die MZ ETZ 125 zurück. 

Leitgedanke seiner Entwürfe ist das sogenannte OFFENE PRINZIP, wonach die Produkte variabel aufbaubar, einfach zu reparieren und umzubauen sein sollen. Zugleich sollte Funktionalismus jedoch nicht nur zweckbestimmt sein, sondern auch die POESIE DES FUNKTIONALEN ausstrahlen. Mit diesem Gestaltungsverständnis eckte er immer wieder bei den DDR-Behörden an. 

Für sein Lebenswerk erhielt Karl Clauss Dietel 2014 als erster und einziger Gestalter aus der DDR die höchste offizielle deutsche Auszeichnung im Bereich Gestaltung – den Bundesdesignpreis. 
(Quelle: Verkehrsmuseum Dresden) 

Der Vortrag ist eine Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung „Trophys & Trophäen. MZ-Motorräder aus Sachsen 1952-2005“ vom 11. Februar bis 6. August 2017 im Verkehrsmuseum Dresden 

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Design für den täglichen Gebrauch − Ankerglas Bernsdorf / Oberlausitz 1930−1970

Die 1872 gegründete Glasfabrik stellte zunächst Tafel- und Beleuchtungsglas her, nach 1910 auch einfaches Pressglas. Von 1929 bis 1968 wurden Entwürfe von Glasgestaltern umgesetzt, die sowohl dem Zeitgeschmack als auch dem Bestreben nach moderner Formgebung entsprachen und in ganz Europa und Amerika Käufer fanden. Dafür stehen Namen wie der Schlesier Richard Süßmuth und der Dresdener Prof. Hans Jäger. Im Glaswerk selbst waren die Gestalter Hans Popella und Erich Herzog beschäftigt. Entwürfe lieferte auch Friedrich Bundtzen und seine Werkstatt für Glasgestaltung in Weißwasser.

Über 400 Gläser aus den Privatsammlungen Anger/Berlin und Kohlschmidt/Cottbus zeigen ein lebendiges und spannendes Kapitel deutscher Glasgeschichte. 

Zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge:
Ankerglas Bernsdorf, Design für den täglichen Gebrauch Erich Herzog, Glasgestaltung zwischen Tradition und Moderne 

Die Ausstellung ist geöffnet: 

1.11.bis 11.12. Sa/So 11−16 Uhr
23.27.−30.12 2016 11−16 Uhr
Januar geschlossen
Februar Sa/So 11−16 Uhr
März Mi−So 11−16 Uhr
1.April −31.Oktober täglich 10−18 Uhr

Zur Schlossweihnacht: 11−18 Uhr

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Am 08. April 2016 eröffnete die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die Wechselausstellung „alles nach plan? Formgestaltung in der DDR“, die bis zum 19. März 2017 in der Alten Schmiede der Kulturbrauerei gezeigt wird. Die Stiftung Industrie- und Alltagskultur, nimmt hiermit zur Ausstellung wie folgt Stellung.


„alles nach plan? Formgestaltung in der DDR“ Ausstellung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Kulturbrauerei Berlin – Foto: Cornelia Hentschel

Die Stiftung Industrie- und Alltagskultur fördert seit ihrer Gründung 1990 die Sammlung industrielle Gestaltung. Die Sammlung industrielle Gestaltung ist das einzige ostdeutsche Museum mit Beständen und Dokumentationen zu allen Arbeitsfeldern des Design in der SBZ/DDR. Deshalb wurde die Sammlung im Sinne des Einigungsvertrages erhalten und sukzessive vom Land Berlin, vom Bund sowie der Stiftung Industrie- und Alltagskultur durch zahlreiche und unterschiedliche Maßnahmen weiterentwickelt (s. a. Chronik). Die Gründung der Sammlung geht auf Mart Stam, Rektor der Hochschule für angewandte Kunst Berlin-Weißensee, in den 1950er Jahren zurück. Er konzipierte diese Sammlung, um Maßstäbe für industrielle Produkte in einer sozial und kulturell erneuerten Gesellschaft zu setzen. Die Stiftung nimmt teil an der Archivierung und Präsentation des Design in der SBZ/DDR. Sie versucht seit Jahren, Werkbiographien von GestalterInnen in der DDR zu dokumentieren und dabei nicht nur auf Formqualitäten und Gebrauchswerte des Design aufmerksam zu machen, sondern auch die Erfahrungen der GestalterInnen mit einer sozialistischen Planwirtschaft aufzuzeichnen. Die Aktivitäten der Stiftung Industrie- und Alltagskultur bewegen sich parallel zu denen der Sammlung industrielle Gestaltung. Die Stiftung verzichtet dabei nicht auf Kritik, wo sich die Sammlung nach Ansicht der Stiftungsmitglieder von ihren ursprünglichen Zielen entfernt. Die Ausstellung des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland „alles nach plan? Formgestaltung in der DDR“, die von April 2016 bis März 2017 auf der Kulturbrauerei gezeigt wird – die erste Ausstellung zur Sammlung seit Übernahme durch das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn im Jahre 2005 – gibt Anlass, Kommentare von Designexperten mit DDR-Biographie zur Ausstellung zu veröffentlichen.

 

KRITISCHE ANMERKUNGEN ZUR AUSSTELLUNG „ALLES NACH PLAN?“ DES HAUS DER GESCHICHTE BONN IN BERLIN / KULTURBRAUEREI. ERBETEN VON „STIFTUNG INDUSTRIE- UND ALLTAGSKULTUR“

karl clauss dietel
chemnitz
13/8/2016

S C H M A L E R B L I C K W I N K E L

„alles nach plan?“ versucht zu fragen, ob die gestaltete dingwelt der DDR den postulierten zielen der staatlichen leitung für formgestaltung entsprochen habe. damit tappt der veranstalter HAUS DER GESCHICHTE in eine selbst aufgestellte falle. warum? die erst spät in der zweiten DDR-hälfte großmächtig installierte leitungsstruktur AMT FÜR INDUSTRIELLE FORMGESTALTUNG DER DDR vermochte ihre planziele nur sehr unzureichend zu erfüllen, das weist die kleine schau ansatzweise nach. andererseits war das AIF/DDR aber trotz seiner großen administrativen gewalt doch nur und zudem der späte teil gestalterischer realität in der DDR. diese tatsache grenzt die ausstellung weitgehend aus und damit die antwort auf ihre fragestellung eng ein.
fast völlig ausgeblendet werden kultur, kunst und daraus erwachsene historische strukturen und deren oftmals widerständige existenz gegenüber dem prioritär technisch-natur-wissenschaftlich bzw. ideologisch verantworteten AIF/DDR. das ließ große, scharfe konflikte entstehen.
produktgestaltung auch im deutschen osten erwuchs historisch aus tiefen kulturellkünstlerischen traditionen. gestalterausbildung an kunsthoch- und -fachschulen, bindung der absolventen an künstlerorganisationen, vorstellung ihrer leistungen in kunstausstellungen und trotz DDR-enge weiter praktizierte rezeption des ganzen durch eine kulturaffinepublizistik sowie letztlich auch staatliche administration des ganzen durch ein kulturminis- terium und dessen verzweigungen waren in ostdeutschland bis 1949 und in der DDR bis zu deren ende selbstverständlich. damit wurden die grundkonflikte zwischen einer seit altersher vom künstlerischen bestimmten arbeitsweise der gestalter und des von kulturstrukturen abgekoppelten AIF/DDR mit seinen technizistisch-ideologischen zwängen zur geforderten unterordnung in kollektivistische enge ständig reproduziert.im legendären gegensatz zwischen dem VERBAND BILDENDER KÜNSTLER DEUTSCHLANDS , ab der siebziger VBK/DDR und dem AIF/DDR fand dies seinen ausdruck. ein statistisch belegtes ergebnis dessen: von den künstlerisch arbeitenden in der DDR verließen nirgends so viele ihren beruf, wanderten aus oder flüchteten wie bei den formgestaltern.
öffentliche wahrnehmung von gestalteten dingen durch die gesellschaft vermittelten zu hohem anteil in der DDR die von kultur und künstlerverband organisierten kunstausstellunen, die von gestaltern rege genutzt wurden – von kleinen, regionalen schauen bis zu den großen DDR-kunstausstellungen in dresden mit besucherzahlen bis zu 1,2 millionen. dorthin reichten die gestalter ihre kreativsten leistungen ein und stellten sich exzellenten jurys. dagegen war der öffentliche einfluß der vom AIF/DDR mit hohem aufwand häufig auch im ausland veranstalteten ausstellungen vergleichsweise nur marginal. auf sie antwortete der historisch kulturell grundierte resonanzboden der medien trotz der DDR-informationspolitik nur sehr beschränkt. damit konnte die vom AIF/DDR beanspruchte deutungshoheit zur produktgestaltung gesellschaftlich nicht durchgesetzt werden. die schon im noch kulturell verantworteten INSTITUT FÜR ANGEWANDTE KUNST entstandene fachzeitschrift „form und zweck“ vermochte dies auch nicht wesentlich zu ändern. kulturell nachwirkende im pulse ließen in den sechziger, siebziger jahren daraus eine relativ selbständige publikation mit anspruch erwachsen. fachthemen bestimmten die hefte und ließen ideologische ein-leitungen als floskeln erscheinen. größer werdende distanz zwischen anspruch und sinkender gestaltrealität der DDR wurde oftmals mit blick ins ausland kompensiert. anfang der achtziger jahre kollidierten DDR-zustand und deren reflexion in der zeitschrift dann aber hart mit ideologischer orthodoxie. die folgen waren drastisch.
alle erwachsenen konflikte spitzten sich seit ende der sechziger jahre zwischen dem DDR-künstlerverband und ZENTRALINSTITUT FÜR GESTALTUNG bzw. dessen nachfolger AIF/DDR zu. zentralisierte „Auftragslenkung“, „Kontrolle und Anleitung“ statt des entwerfens und der plan, freischaffender gestalter in der DDR völlig abzuschaffen, kennzeichneten dies. für den verfasser führte dies 1981 zum rücktritt als vizepräsident des VBK/DDR aus protest gegen die repressionspolitik des AIF/DDR. dies hatte konsequenzen bis in die führungsspitze der DDR mit HONECKER, MITTAG und HAGER.
um die postulierten planziele des AIF/DDR zu illustrieren, zitiert der katalog zur HdG schau die zahl von „ungefähr 2000 Formgestaltern in den Betrieben“ gegenüber „ca. 180 konstant gebliebenen Freischaffenden“. ein blick auf die jährlichen ausbildungszahlen der DDR-kunstschulen hätte dies als propagandistisch aufgeblasene zahlen entlarvt. sie wurden „planmäßig erreicht“, indem in den gestaltungsateliers der kombinate und betriebe mitarbeitende hilfskräfte wie modell- oder formenbauer, musterzeichner oder ähnliche den tatsächlichen gestaltern zugezählt wurden.
von diesen zwischen kulturell tradierten prozessen und letztlich technokratisch-ideologischen zwängen ausgetragenen konflikten informiert die kleine schau des HdG BONN kaum. rolle der künstlerischen ausbildungsstätten, des künstlerverbandes der DDR und des kulturministeriums samt der von ihnen verantworteten bzw. beeinflussten medien wird nur gestreift. dies führt summarisch zu einem nur sehr eng begrenzten blick auf die gestaltungsgeschichte von produktgestaltung in der DDR.
unverzeihlich ist an der schau „alles nach plan?“ eines: das im deutschen grundgesetz hoch verantwortete recht auf urheberschutz wird vom HdG BONN diskriminiert, da die gestalter der gezeigten objekte gegensätzlich zum katalog mit einigen bildbeispielen nicht benannt werden. verfügt das HdG BONN über keine kunstwissenschaftler, denen dieser fauxpas und zudem einige gestalterisch dubiose exponate in der schau aufgefallen wären?
die sehr kleine schau vermag ihre selbst gestellte frage nicht zu beantworten, könnte aber auf den geplanten weiteren stationen viele ergänzungen aufnehmen. bis zu einer kunstwissenschaftlich und zeitgeschichtlich verantworteten dauerausstellung der jetzt weggeschlossenen SAMMLUNG INDUSTRIELLE GESTALTUNG BERLIN wären dies schritte,die dem anspruch des veranstalters in seinem namen entsprächen.

prof.karl clauss dietel / chemnitz/sachsen

 

die bonner sichtweise, die diese ausstellung widerspiegelt, verweist auf eine fachlich oberflächliche und penetrant ideologische sicht der autoren, fernab einer differenzierten analyse: der „systemkonformen“ leistungen, der unabhängigen, selbstbestimmten initiativen, ganz zu schweigen von alternativen versuchen, die allmacht eines „amtes“ zu umgehen, zu ignorieren. kulturelle leistungen werden NUR als illustration eines bonner , eines feststehenden geschichtsbildes, selektiv wahrgenommen. aber die gestaltungskultur der ddr – wem sag ich das – ist weit mehr und erstaunlich differenziert! hier aber wird nur weiter die verfehlte wirtschaftspolitik von mittag & co „abgewatscht“. wofür braucht man das heute noch? wo so viele der alten fragen, die uns in der ddr trotz aller resignation immer wieder legitimation boten, heute höchst aktuell sind!
diese ausstellung, die sich im untertitel „formgestaltung in der ddr“ nennt, sollte in diesem format und in dieser tendenziösen diktion nicht noch mitteldeutschland zugemutet werden! sie trägt in keiner weise zu einer am gegenstand (der formgestaltung in der ddr) orientierten sachlichen bestandsaufnahme und kritischen fachdiskussion bei. es geht nicht um die sache, um die es sich lohnen würde zu streiten, über alternativen zum gegenwärtigen wirtschaften und gestalten, über langlebigkeit, angemessenheit, ressourcenschonung, soziale verantwortung, barrierefreiheit oder größtmögliche zugänglichkeit….es geht auch nicht um eine differenzierte, kritische sicht auf die formgestaltung in der ddr, auf das was zweifellos bestand hat. wird diese schau einfach unkritisch und unverändert an die leipziger dependance weiter delegiert werden, sollte sie auf eine breite protestfront treffen! hier im epizentrum mitteldeutscher industriekultur und gestaltungskompetenz braucht man keine „sed/aif – design“ schau 2017! entwickelt von autoren, die teilweise noch in frontstellungen des kalten krieges verharren. hier haben die heutigen akteure und eine vielzahl von excellenten zeitzeugen anspruch auf ein ausstellungskonzept und eine debattenkultur, die geleitet werden von respekt, forschender neugierde, sachkenntnis und wirklicher fachkompetenz! 

hubert kittel
halle/saale, 18.08.2016

 

Hein Köster befasst sich in zwei Texten mit der Präsentation des Prenzlauer-Berg-Heftes von form+zweck in der Ausstellung “alles nach plan?”

Hein Köster war von 1979 bis 1984 Chefredakteur von form+zweck und leitete von 1984 bis 2005 die Sammlung industrielle Gestaltung.

Innensichten oder Außen-Ansichten
Das Prenzlauer-Berg-Heft von form+zweck

Obgleich form+zweck – zunächst als Jahrbuch und später als „Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung“ – die Entwicklung der ostdeutschen Gestaltung seit 1956/57 dokumentierend, orientierend und kritisch begleitete, thematisiert die Ausstellung lediglich ein – und ein eher – atypisches Heft, ein Heft, das sich mit der „innerstädtischen Rekonstruktion“ am Beispiel des Berliner Stadtbezirks Prenzlauer Berg beschäftigte (1/1983). 

Es wäre eine charmante Idee gewesen, dem Ausstellungsbesucher die ostdeutsche Formgestaltung anhand der Themen- und Titelvielfalt von form+zweck kompetent, authentisch und im Diskurs mit heutigem Wissen zu erzählen; jetzt absolviert der Besucher einen Holper- und Stolper-Parcours, wo die Geschehnisse in allzu groben Umrissen gezeichnet sind und wo alle subtileren Ausprägungen auf der Strecke bleiben. Und es wäre ein nicht geringes Verdienst von form+zweck gewesen, dem Besucher Daten und Fakten zu den Ausstellungsgegenständen mitzuteilen, wo er heute mehr oder minder ratlos vor den Ausstellungsbuchten mit den eingepferchten Gegenständen steht. Doch es scheint vielmehr so, als hätte das Haus der Geschichte bis auf das eine Heft alle anderen Hefte von form+zweck nie in die Hand genommen. So stellte beispielsweise form+zweck umfänglich und mit den schönen Fotos von Bernd Heyden das Krankenhausgeschirr von Ellinor Symmangk vor (6/1977, S. 14–18), in der Ausstellung wird es fälschlich als ein „sogenanntes Konsumgut“ ausgewiesen. Es ist ebenfalls falsch, dass die zwei kleinen Gipswürfel dem Grundlagenstudium entstammen, sondern es sind Modelle für Sitzmöbel in Kindergärten, die nicht an der Weißenseer Kunsthochschule entstanden sind, sondern an der Hallenser Burg Giebichenstein (4/1975, S. 49). Ohne größeren Aufwand ließen sich wenigstens jetzt noch mit form+zweck weitere Fehler in der Ausstellung berichtigen bzw. unbezeichnete Gegenstände richtig benennen. 

Doch zurück zur Präsentation des sogenannten Prenzlauer-Berg-Heftes. Dieser Ausstellungsabschnitt wird derartig unstrukturiert und konfus angeboten – das gesamte Ausstellungsmaterial bleibt unbezeichnet und unkommentiert –, dass eine fachliche Position des Hauses der Geschichte nicht zu erkennen ist; dennoch sind Auffälligkeiten und Fehler unübersehbar, wenn das Ausstellungsmaterial und der Vorspann, „Zensur“ überschrieben, miteinander in Beziehung gesetzt werden und gefragt wird, warum etwas ausgestellt wurde. 

Zunächst ist auffällig, dass das Haus der Geschichte die inhaltlichen Darlegungen des Heftes völlig ausklammert und sich mehr oder minder nur mit den Sanktionen gegen Autoren, Chefredakteur und leitende Mitarbeiter des Amtes für industrielle Formgestaltung (AiF) befasst. Der Besucher erhält keine Auskünfte zu Profil, Erscheinungsweise, Herausgeber und Redaktion; kein Wort zum Anliegen des Heftes, Stillschweigen zu Themen und Beiträgen, nichts zu den Darstellungsmethoden, obgleich es gerade die kritischen Inhalte und Bebilderungen waren, die einst die massive Vorgehensweise gegen Redaktion und Autoren ausgelöst hatten. 

Mit der Überschrift „Zensur“ über einen kurzen, hauseigenen Vorspann soll ein gewisses Leitmotiv für diesen Ausstellungsblock signalisiert werden. Das ist eine falsche bzw. irreführende Orientierung, denn form+zweck unterlag bis zum Prenzlauer-Berg-Heft keiner Zensur und keiner zentralen Presse-Auswertung, ein Umstand, der aus den besonderen Modalitäten der Herausgabe der Fachzeitschrift durch das Amt für industrielle Formgestaltung resultierte; nach dem Erscheinen des Prenzlauer-Berg-Heftes wurde jedoch ein dichtes System zur Kontrolle und Reglementierung der Arbeit der Redaktion eingerichtet, welches auch Elemente einer gewissen „Zensur“ durch fünf bestellten Mitarbeiter des AiF enthielt. Diesen Amateur-Zensoren, den sogenannten Lesern, war es aufgegeben, politische und ideologische „Fehler“ vor dem Erscheinen eines Heftes auszumerzen und die häufig hintersinnigen Titel zu entlarven. Da das Abbildungsmaterial nicht kontrolliert wurde, konnte sich die Redaktion noch eine gewisse Eigenständigkeit bewahren. Diese umfassende Kontrolle wurde mit der Zeit nachlässiger praktiziert und nach etwa drei Jahren eingestellt. 

Als nächstes wundert sich der Besucher über die Interpretation des Hauses der Geschichte, im Heft sei der „Wunsch“ nach Bürgerbeteiligung geäußert worden. Jeder halbwegs politisch Denkende kann sich vorstellen, dass Bürgerpartizipation wohl kaum auf der Wunschliste der Ostdeutschen stehen konnte; Bürgerbeteiligung und -mitbestimmung war etwas, was gegen das System erstritten werden musste. Deshalb wurde im Heft ein „Forum des Dialogs“ gefordert, ein Forum, wo die Bürger jenseits von Reglementierungen durch SED- und staatliche Gremien über ihr Kiez und ihre urbane Lebensform selbst verhandeln und mitbestimmen sollten. Als Ort für diesen Diskurs wurde ein Gedankenmodell entwickelt, das Modell eines fiktiven „Museum für Urbanität“ in Prenzlauer Berg. Bereits diese reine Gedankenkonstruktion erschien Konrad Naumann hinreichend gefährlich, um im Heft anzumerken: „Dieses Museum muss verhindert werden!“. 

Und schließlich stößt der Besucher auf eine Liste der Kreisparteikontrollkommission, wo auf drei Schreibmaschinenseiten exakt 32 durchnummerierte „Fehler“ verzeichnet sind mit den Angaben, auf welchen Seiten des Heftes diese „Fehler“ zu finden sind. Im Heft wurden dann die „Fehler“ mit den Nummern durch An- bzw. Unterstreichungen kenntlich gemacht. Dieses Heft mit den nummerierten An- und Unterstreichungen wird aber aus unerfindlichen Gründen vom Haus der Geschichte nicht ausgestellt. Einem einzigartigen Dokument der Dummheit und Anmaßung wurde die Pointe genommen. Dabei hätte ein Griff in das eigene Archiv das Haus der Geschichte schlau gemacht, denn bereits 1995 hatte die Sammlung industrielle Gestaltung in ihren eigenen Räumen eine Ausstellung zum Prenzlauer-Berg-Heft auf 180 qm durchgeführt, wo dieser Zusammenhang dokumentiert worden war. 

Das Haus der Geschichte befasst sich ausschließlich mit den Reaktionen der SED- und staatlichen Gremien und unterschlägt alle weiteren Resonanzen. So ist es beispielsweise dem Haus der Geschichte bekannt, dass bereits 1984 das SPIEGEL-BUCH „Null Bock auf DDR“ erschien, in dem sich die Autoren Wolfgang Büscher und Peter Wensierski äußerst fundiert mit dem form+zweck Heft befassen – „eine Rarität in der DDR-Presse“ – und nachdrücklich das oppositionelle Potenzial dieses Heftes hervorheben (S. 30ff). Nichts davon und nichts dergleichen heute in der Ausstellung. 

Ein Resümee Es stimmt missmutig und unfroh, dass die Ausstellung nirgendwo zum Denken kommt, denn das Haus der Geschichte will nicht die Vielfalt und Unberechenbarkeit der Geschehnisse erforschen und darstellen, sondern es will lediglich ein Dogma mit musealen und gestalterischen Mitteln illustrieren. In einem Schreiben an den Verfasser wird mitgeteilt, es gehe darum, den „Besucherinnen und Besuchern die allgegenwärtige Macht der SED vor Augen zu führen“ und weiter heißt es dann tautologisch, „diese Darstellung entspricht dem Kenntnisstand, der auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert“. 

Das fiktive „Museum für Urbanität“ des Prenzlauer-Berg-Heftes nahm nach dem Mauerfall manifeste Gestalt an und wandte sich 1994 als „Sammlung industrielle Gestaltung“ mit der ersten Ausstellung in den eigenen Räumen auf der Kulturbrauerei an die Öffentlichkeit. In der nun veränderten gesellschaftlichen Landschaft war der Kiez zu eng geworden; mit der schrittweisen Instandsetzung der maroden Bausubstanz auf der Kulturbrauerei entstand ein Verhandlungsort der Ostdeutschen, um über Herkommen, Prägung und Zukunftsmächtigkeit ihrer materiellen Kultur nachzudenken, eine Voraussetzung, um fundiert in einen gesamtdeutschen Diskurs eintreten zu können. Obgleich diese Tradition des Ortes inspirierend sein sollte, fällt es dem Haus der Geschichte schwer, dem Prenzlauer-Berg-Heft selbst irgendetwas abzugewinnen, stattdessen gerinnt das Thema zur Anekdote. Doch eine gerechte Einschätzung und Wertung ist selbst im Standpunkt des Vorbehalts möglich, wenn dialektisches Denken den Spieß einfach umdreht: „Sieht sich ein Staat von einem kleinen Gedanken bedroht, ist es klar, dass der Gedanke groß ist und der Staat klein“ (Stanislav Jerzy Lec). 

Hein Köster

 

Mythos Stasi-Akten.

Ein Schreiben an den Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hein_Koester_Mythos_Stasi-Akten.pdf)

Insbesondere da die Ausstellung einseitig dem eingeengten Ziel folgt, den Besuchern die allgegenwärtige Macht der SED vor Augen zu führen, geriert sie sich zuvorderst als eine politische denn als eine der Formgestaltung der DDR verpflichtete Ausstellung – formgestalterische Ergebnisse professioneller Arbeit in der DDR werden zu illustrativen Zugaben herabgewürdigt, zu oft fehlen die maßgebenden wissenschaftlichen Basisinformationen wie Gestalternamen, Jahreszahlen, Herstellerangaben, etc. 
Es stellt sich die Frage, ob das einzigartige Designarchiv Sammlung industrielle Gestaltung derzeit in den richtigen Händen ist. 

Prof. Cornelia Hentschel
Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Industrie- und Alltagskultur
www.stiftung-industrie-alltagskultur.de

 

Rezensionen zur Ausstellung „alles nach plan? Formgestaltung in der DDR“

Birgit Walter: „35 Jahre derselbe Handmixer – Nach elf Jahren im Depot werden nun wenigstens 250 der 160.000 Stücke von DDR-Design ausgestellt“
In Berliner Zeitung, Nummer 84 vom 11.04.2016
(Birgit_Walter_35_Jahre_derselbe_Handmixer_Berliner_Zeitung-11.4.2016.pdf)

Günter Höhne: „Ermittler aus dem Westen am Tatort DDR-Design – Zur Ausstellung „Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR“, Berliner Kulturbrauerei“
In Günter Höhne: Newsletter 02/2016 vom 08.05.2016
(http://www.industrieform-ddr.de/Rundschreiben/Newsletter_02_16.pdf

Siegfried Gronert: „MITTEN IM LEBEN – ausgestellt und eingestellt.
Ausstellung zur industriellen Formgestaltung in der DDR“
In GfDg – Gesellschaft für Designgeschichte vom 17.05.2016
(http://www.gfdg.org/neues/2016/alles-nach-plan-formgestaltung-der-ddr)

Bernd Havenstein: „Eine sozialistische Kaffeetasse? Zur Ausstellung „Alles nach Plan? – Formgestaltung in der DDR“ in der Alten Schmiede der Kulturbrauerei“
In Neues Deutschland vom 04.07.2016
(Bernd_Havenstein_ND-Rezension-04.07.2016.pdf)

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Am Freitag, dem 9. September 2016, wird Haus 2 des Bezirksmuseums Marzahn- Hellersdorf wieder eröffnet. Gleichzeitig wird eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Von besonderem Geschmack. Kaffee – DDR – Design“ mit Leihgaben aus der Sammlung Richard Anger gezeigt. Porzellan- und Steingutgeschirr mit zeitgenössischem Besteck für den gut gedeckten Tisch präsentiert sich in zeitlos schönem DDR- Design der 1950er bis 1980er Jahre. Ergänzt wird die Ausstellung durch Informationen zu einigen Produktdesignern der gezeigten Objekte und durch eine kleine Geschichte des Kaffeekonsums in der DDR. 

Bezirksmuseum Marzahn- Hellersdorf Haus 2, Alt- Marzahn 55, 12686 Berlin
September bis 19. März
Montag bis Freitag 11 – 17 Uhr
Sonntag 11 – 17 Uhr
Feiertags geschlossen

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Filmkritik „Stop Styling“

Das Leipziger Passagenkino war zur Premiere am 29. Juli gut gefüllt. Anwesend der Protagonist mit Ehefrau, der HELI-Radio-Entwickler, Regisseur, Kameramann, die Macher von, Licht, Ton und Musik sowie Interessierte an der Person, dem Thema oder an Beidem. Karl Clauss Dietel baute vor: es handle sich um die Perspektive der Enkelgeneration, er sei genauso gespannt wie die meisten im Publikum, da er nur Ausschnitte kenne. Dann Film ab – die 50 Minuten gut gefüllt, Einstellungen durchkomponiert, immer wieder Portraitformat, aber auch vor Stadtraum, Wald, Wohn- und Arbeitsumfeld. Sparsame Rückblicke: Ostberliner Straßenalltag, wenige Fotos, Zeichnungen, Fahrzeugmodelle im Ambiente des vom Macher mitgestalteten Karl-Marx-Städter Ehrenhains. Dietels Gestaltungskonzepte – die 5 Ls der Nachhaltigkeit, Gebrauchspatina, offenes Prinzip – stehen für sich und werden exemplarisch belegt. Die mit dem Titel assoziierte Auseinandersetzung zum Phänomen Styling erfüllt sich kaum. Die Ausnahme: Gegenüberstellung Dietels konstruktivistischer Betonplastik, die das Bauhaus zitiert und sich in Sichtweite zum monumentalistischen Marx-Kopf befindet. Diskurs gibt es aber dennoch. Spannend wird es, wenn das Ehepaar Dietel die politische Situation der 60er–80er Jahre sowie Freiberuflichkeit in der DDR aus verschiedenen Blickwinkeln reflektiert. Dass Karl Clauss Dietels seine Denk- und Gestaltungspartner, wenn sie nicht selbst zu Wort kommen, explizit benennt – wie Lutz Rudolf – tut dem filmischen Portrait gut. Und dann ist da noch eine Rahmenhandlung, die im Medienzeitalter spielt: Enkelsohn Bruno schickt mit der Post einen iPod samt Musikgruß und Gebrauchshinweisen. Diesen Inhalt zu entschlüsseln gelingt am Ende des Films, indem das Audiosignal direkt in ein HELI-Radio gefunkt wird und schließlich aus dem Kugellautsprecher tönt. Den Film anzuschauen lohnt ganz gewiss, demnächst auch im Internet. Der Aufmacher unter https://www.startnext.com/stop-styling
Frithjof Meinel

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Foto: Jörg Ahner, Leipzig

Die Ausstellung wurde bis 29. August verlängert.

 

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Anlässlich des Internationalen Museumstages wird am 22. Mai 2016 um 15 Uhr eine neue Ausstellung im Stadtmuseum Hoyerswerda eröffnet.

Lausitzer Glas – Glasdesign im Dialog

präsentiert über 400 Exponate von 13 Betrieben der DDR aus den Privat- sammlungen Richard Anger, Siegfried Kohlschmidt und der Sammlung des Stadtmuseums Hoyerswerda.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts war die Region Lausitz Standort einer der europa- weit größten Glashersteller. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, nach Kriegszerstörung und Demontage begann bereits Ende der 1940er Jahre erneut die Glasproduktion mit den bewährten Formen. Gleichzeitig entwickelten die Glasgestalter neue, zeitgemäße Modelle für den Haushalt. Diese Glaserzeugnisse spiegeln in ihrer Modernität die künstlerische Aufbruchstimmung dieser Zeit wider.
Unter dem Zwang zur massenhaften, automatischen Maschinenglasproduktion orientierten sich die Entwürfe in den Folgejahren nach dem allgemeinen und vermarktbaren Kundengeschmack.
Die Glaskörper in ihren mundgeblasenen, gepressten oder vollautomatischen Herstellungsweisen sind mit ihren individuellen Formen und Farben deutliche Kulturträger. Sie lassen im Vergleich die Produktkultur in den Dekaden bis 1989 in der DDR wieder aufleben.

Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

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Nachruf für Manfred Schindler, 1935­­ – 2016

Manfred Schindler, in Sachsen geboren, studierte Keramik an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee.
Schon um 1970 gehörte er zu den Gestaltern, die die Lücken in der damaligen Gesellschaft erkannten. Der Mangel an kreativen Spiel- und Beschäftigungsgeräten für Kinder und Jugendliche wurde sein Betätigungsfeld.
Es entstand die Arbeitsgruppe „Kind/Umwelt“ beim Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Über 10 Jahre war Manfred Schindler ihr Leiter. Er organisierte die Arbeitstreffen und Seminare mit Gestaltern aus allen Bezirken der DDR, leitete Erfahrungsaustausch und Arbeitsabstimmungen. Es war die Zeit, in der eine Fülle staatlicher Aufträge an freischaffende Gestalter vergeben wurden: Arbeiten für Schulen und Kindereinrichtungen, FDGB-Ferienheime, Krankenhäuser, öffentliche Spielplätze. Manfred Schindler baute die ersten großen Seiltürme in der DDR, in Magdeburg.
Nach dem DDR-Zerfall war der Auftragsboom zu Ende, zerfallen auch die Arbeitsgruppe. Im Rollstuhl konnte Manfred Schindler noch zu seinem Rosenbrunnen gefahren werden, der zerfallen, zur BUGA–Ausstellung in Brandenburg 2015 wieder aufgebaut und von ihm abgenommen wurde.
Seine Frau Inge und sein Sohn Gerd sorgten sich im zurückliegenden Jahr sehr um ihn. Am 18. Januar, kurz vor seinem 81. Geburtstag, erlag er seiner schweren Krankheit in Brandenburg.
Er war eine ausgesprochene Frohnatur und liebte das Leben, wie viele seine Werke liebten.

Frank Wiechmann
Diplom-Industrieformgestalter
25.01.2016

Interview Manfred Schindler
Gestalterporträt Manfred Schindler

 

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Das Schönste Glas der Lausitz, 1947-1975

In Fortsetzung der Wagenfeld-Ausstellung aus dem Jahr 2012 werden in der Sonderausstellung, die am 24. Oktober 2014 eröffnet wird, erstmals mehrere Glasgestalter mit einem umfangreichen Querschnitt ihrer Produkte gezeigt, die die Geschichte des Lausitzer Glases wesentlich mit beeinflussten. Neben Friedrich Bundtzen, Wunschnachfolger Wagenfelds bei den Oberlausitzer Glaswerken, Gründer und Leiter der Werkstatt für Glasgestaltung, setzten Erich Herzog, Manfred Schäfer, Brigitte Bundtzen und andere in den 1950er und 60er Jahren die Entwurfslinie der Moderne fort. Renommierte Entwerfer der DDR wie Horst Michel aus Weimar und Ilse Decho aus Leipzig/Halle entwarfen ebenfalls für die Glaswerke in der Lausitz.

Die Werkstatt für Glasgestaltung Weißwasser lieferte von 1950 bis 1968 nicht nur zahlreiche Entwürfe für andere Glashütten, sondern fertigte formschöne Gläser auch in Kleinserien. Die industrielle Großproduktion kam aus den Glaswerken in Bernsdorf, Döbern, Rietschen, Schwepnitz und Weißwasser, hier aus der Bärenhütte und den Oberlausitzer Glaswerken. Lausitzer Gläser konnten in den 1950er und 60er Jahren mühelos mit der internationalen Designentwicklung mithalten. Das zeigt die Ausstellung mit rund 400 Einzelgläsern.

Zahlreiche Leihgeber, wie das Stadtmuseum Cottbus, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Kulturhistorische Museum Görlitz, die Stiftung Moritzburg, Halle, das Grassimuseum Leipzig, die Staatlichen Museen Schwerin, das Glasmuseum Weißwasser sowie private Leihgaben von M. Schäfer, R. Hundro und H. Schade runden die Leihgaben aus den umfangreichen Privatsammlungen der Kuratoren der Ausstellung, Siegfried Kohlschmidt und Richard Anger, ab und machen so die Umsetzung der Ausstellungsidee erst möglich. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

 

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Bundesdesignpreis 2014 für das Lebenswerk von Prof. Karl Clauss Dietel

Dass ein ostdeutscher Designer für sein Lebenswerk von einem bundesministeriellen Gremium ausgezeichnet wird – wer hätte das erwartet? Wir schon. Und dass einer wie Karl Clauss Dietel diese späte Ehrung verdient hat, darüber ist sich der Stiftungsrat einig.

Der Macher Karl Clauss Dietel steht für das Erscheinungsbild von Mobilität, Arbeitsumwelt, Bürotechnik und Heimelektronik der DDR wie kein anderer. Er hatte das Glück, seine Gestalterkarriere zu einem Zeitpunkt zu beginnen, als es in der DDR noch den Anspruch gab, eine eigenständige Produkt- und Umweltkultur zu etablieren – für ein soziales Gemeinwesen, das sich mit den Ressourcen der Natur und der Gesellschaft arrangiert. Professionelle Gestaltung wurde in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Pflichtaufgabe der Entwicklungsabteilungen, und die technologische Basis bekam einen kräftigen Schub. Außerdem gab es zu dieser Zeit noch ein halbstaatliches Unternehmertum mit Verantwortungsbewusstsein für die Belegschaft und die Zufriedenheit der Nutzer.

Karl Clauss Dietel setzte auf die Potenziale insbesondere des sächsischen und thüringischen Erfindertums, dabei nutzte er den sich bietenden Gestaltungsspielraum bis an die Grenzen des Möglichen aus. Er hat Maßstäbe für ästhetisch-technische Gebrauchsqualitäten angelegt, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchten. Zunehmend musste er aber auch die Grenzen einer gelenkten Binnenwirtschaft erfahren – Beispiele sind die Fahrzeugprototypen für Robur Zittau und Sachsenring Zwickau. Wer aber die nicht realisierten Produktideen des Duos Dietel&Rudolph kennt, weiß um wie viel kulturvoller der Alltag der DDR hätte sein können.

Glücklicherweise werden diese visionären Entwürfe bewahrt, im eigenen Archiv, aber auch in der Sammlung industrielle Gestaltung, für deren Pflege, Erschließung und Popularisierung sich die Stiftung Industrie- und Alltagskultur permanent einsetzt.

Stiftungsrat und Vorstand der Stiftung Industrie- und Alltagskultur 

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Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2014 an Prof. Karl Clauss Dietel für sein Lebenswerk - Foto: Jürgen Gebhardt

Iris Gleicke/Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Laudator und Jury-Mitglied Stefan Pufe/CEO der Boutique-Agentur Geschke/Pufe überreichen den Bundesdesignpreis 2014 an Prof.Karl Clauss Dietel - Foto: Jürgen Gebhardt

Prof. Karl Clauss Dietel im Gespräch mit Stefan Eckstein/Präsident des Verbandes Deutscher Industrie Designer (VDID) - Foto: Jürgen Gebhardt

Stephan Niehaus/ Head of Corporate Design bei Hilti AG und Prof. Cornelia Hentschel/Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Industrie- und Alltagskultur gratulieren Prof. Karl Clauss Dietel zum Bundesdesignpreis 2014 - Foto: Eberhard Heinig

Prof. Karl Clauss Dietel mit seiner Frau Maria - Foto: Jürgen Gebhardt

Langjährige Kollegen im Gespräch: Karl Clauss Dietel und Eberhard Heinig - Foto: Jürgen Gebhardt

Preisverleihung - Foto: Eberhard Heinig

12folgen

Eine Vitrine im pulsierenden Verkehr der Großstadt lebt vom Wechsel: Von Dezember 2013 bis Dezember 2014 stellt der Verein form:ddr in einer öffentlichen Vitrine am Kurfürstendamm 132a im Monatsrhythmus zwölf moderne Positionen von Produktgestaltung und Grafikdesign in der DDR vor. Die ausgewählten Arbeiten bekannter und unbekannter Gestalter sind einfach, formschön und oftmals von hoher künstlerischer Ausdrucksqualität. Sie haben sich über viele Jahre als funktional, benutzerfreundlich, variabel einsetzbar und langlebig erwiesen, geeignet für den Alltagsgebrauch in einer modernen Massengesellschaft.

In 12folgen bleiben die Dinge aus der DDR jedoch nicht allein Zeugen ihrer Vergangenheit. Sie werden gelegentlich mit Objekten des aktuellen europäischen Designs konfrontiert, nehmen unbefangen am gegenwärtigen Designdiskurs teil – und machen eine gute Figur dabei.

12folgen ist ein Ausstellungsprojekt 2013/14 des form:ddr e.v.
Vitrine am Kurfürstendamm 132a, 10711 Berlin, Beginn 23. Dezember 2013

Kuratoren: Wolfgang Binder/Bettina Güldner, Tel. 030 85405239, binder.design[at]arcor.de

Veranstalter:
Kulturamt Wilmerdorf-Charlottenburg von Berlin
Temporäre Kunstorte City WEST 2014

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Heinz Hirdina ist tot

 

Der Designtheoretiker und Designhistoriker ist am 19. Dezember 2013 nach langer schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Er wurde unter Teilnahme eines großen Kreises von Freunden und Kollegen am 10. Januar 2014 auf dem Friedhof der Georgen-Parochialgemeinde am Prenzlauer Berg beigesetzt.

Heinz Hirdina, der in Jena, Leipzig und Berlin Philosophie, Germanistik und Kulturwissenschaft studiert hatte, war von 1973 bis 1979 Chefredakteur der Designzeitschrift form+zweck. Er promovierte und habilitierte von 1973 bis 1988. Für den Dresdner Verlag der Kunst betreute er bis 1986 dessen Designpublikationen. Von 1987 bis 1993 war er Hochschullehrer, von 1993 bis 2005 Professor für Theorie und Geschichte des Design an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Mit „Gestalten für die Serie. Design in der DDR 1949-1985“ hat Hirdina eine Geschichte des Industriedesign von höchstem Rang geschrieben. Er zeigt die Ostmoderne anhand der gestalterischen Leistungen ihrer Designer (und Designerinnen!) und ihrer Stellung in der industriellen Produktion. Sein Werk gibt Auskunft über ein Design, das unter schwierigen gesellschaftlichen Verhältnissen, siehe „Formalismusdebatte“, entstand. Die Qualitäten einer am Gebrauch orientierten Form, von Designern oft gegen politischen und ökonomischen Widerstand durchgesetzt, hat er mit großer Umsicht und Detailgenauigkeit beschrieben. Diejenigen, die 2013 die „Sammlung Industrielle Gestaltung“, die Mart Stam gegründet hatte, in ein „Depot Berlin“ verwandelt haben, hätten von ihm eines Besseren belehrt werden können. Karl Clauss Dietel hat dafür eine Anleitung formuliert: „für all jene, die heute und morgen für deutsch-deutsche gestaltungsgeschichte fortschreiben wollen, was aus politischen gründen damals nicht benennbar war, bleibt es ein deutlicher maßstab.“

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Licht im Dunkeln

40 Jahre Leuchtenproduktion in der DDR

DDR-Designdepot
Richard Anger
Heidemühle 12
14366 Hoppegarten
OT Waldesruh 

Die Wahl der Leuchten im Wohnbereich waren seit jeher eine individuelle Entscheidung und spiegeln den Anspruch des Bewohners wider. Tradition, Formgerechtigkeit, Kitsch und Avantgarde buhlen hier um den Käufer.
Die Leuchtengestaltung der DDR war von Pragmatismus geprägt. In der Herstellung günstig, leicht reparabel und exportfähig haben sie Ortswechsel und den sich schnell ändernden Zeitgeschmack überlebt und können sich häufig in ihrer Form noch bewähren.
Eine Sonderstellung nimmt die Serie der skandinavischen Leuchten der PGH Metalldrücker Halle ein. Hier wird eine Gestaltungsidee des dänischen Architekten Poul Henningsen aus den 1920er Jahren aufgenommen und eigenständig variiert. In diesen Hängeleuchten verbindet sich ideal direktes und indirektes Licht aus nur einer Lichtquelle. Diese DDR- Produkte wurden in den 1970er Jahren ein Exportschlager nach Dänemark und Schweden..
Die technische Weiterentwicklung der Glühbirne über die Reflektorlampe zum Halogenstahler, einhergehend mit der Gestaltänderung der Leuchten, zog auch in die Wohnungen ein.
Serienentwürfe ermöglichten Wand- Decken- und Stehleuchten aus den gleichen Leuchten- elementen und harmonisierten somit den Wohnraum.

Die Ausstellung zeigt exemplarisch 45 Leuchten aus DDR- Produktion von der Nachkriegszeit bis 1989.

Der Eintritt ist frei

Die Öffnungszeiten sind:
Sonntag 10.11. / 17.11. / 24.11. / 8.12. und 15.12.2013
von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
Sondertermine sind jederzeit vereinbar unter.
Telefon: (030) 58853815
E-Mail: angerrichard[at]aol.com

 

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Deutschlandfunk – 25.06.2012

Vorsitzender der Gesellschaft für Designgeschichte kritisiert Umgang mit DDR-Produktdesign
Prof. Dr. Siegfried Gronert im Gespräch mit Susanne Luerweg
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/corso/1794392/ 


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