Fritz Wulsten
geboren am 16.7.1933 in Teterow, verheiratet mit Uta Wulsten, geb. Aust, 5 Kinder, Vater: Lehrer (von 1946-54 interniert), Mutter: Hausfrau, später Gärtnerin
1952 Abitur in Teterow
1952-58 Schiffbaustudium an der Universität Rostock
1959-60 Arbeit in Wismar auf der Mathias-Thesen-Werft (MTW) und Tischlerlehre mit Gesellenprüfung
1960-64 Architekturstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic, Diplom
1964 Arbeitsbeginn am Institut für Schiffbau in Rostock in der Abteilung Erzeugnisentwicklung,
1972 Umsetzung in die Abteilung Schiffsinneneinrichtung des Ingenieurszentrum Schiffbau
1982 Übernahme der Funktion „Beauftragter für Formgestaltung im Kombinat Schiffbau“
1985 Berufung in den „Gutachterausschuss Schiffbau“ des Amtes für industrielle Formgestaltung und in die Fachjury „Gutes Design“ des Messeamtes Leipzig
1985 Einsetzung als verantwortlicher Vertreter des Kombinates Schiffbau für die Bearbeitung von Aufgaben der Inneneinrichtung und Maßkoordinierung im Rahmen des RGW
1985-87 Honararverträge über Lehrveranstaltungen an der Ingenieurschule für Schiffstechnik des Kombinates und der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm
1987 Einsetzung als Leiter der neu gebildeten Gestaltergruppe im Kombinat
1992 Offizielle Auflösung des Ingenieurzentrums
1993 Arbeitsvertrag mit „Techno-Trans“, Innenausbau eines Pilgerschiffes auf der Neptunwerft Rostock
Koordinierung der Ausbauarbeiten für PCV 400 auf der MTW in Wismar
1995 Honorarvertrag mit R&M über die Entwicklung eines drehbaren Komfortstrandkorbes
1996 Arbeitsvertrag mit „Neptunengineering“ über Projektarbeiten für das Passagierschiff „Costa Victoria“ auf der Lloyd-Werft in Bremerhafen
2002 Vertrag mit der Akerwerft in Wismar über Koordinierungsarbeiten für den Schiffsneubau A2
2002 Vertrag mit der Innenausbaufirma Gehr in Lunestedt über Konstruktionsarbeiten für Fahrgastschiffe
Mitglied der Kammer der Technik (KdT) und der Architektenkammer M/V
Auszeichnungen:
1. Preis beim 2. Internationalen Schiffbau-Designerseminar am Bauhaus über „Aufbaugestaltung auf Containerschiffen“ zusammen mit E. Tober
Ehrennadel der Kammer der Technik (KdT)
Veröffentlichungen:
RGW-Abschlussbericht – Maßordnung für die Schiffseinrichtung
5 Artikel in der Seewirtschaft
1 in der Schriftenreihe Workshop Design – Konstruktion
2 in der Industriezweig-Dokumentation
3 in der Dokumentation des Institutes für Schiffbau
Anmerkungen von Fritz Wulsten:
Grundlage meiner Designausbildung bei Prof. Selmanagic war das Prinzip „learning by doing“, ergänzt durch Korrekturen und Vorlesungen der Lehrkräfte. Durch meine Frau bekam ich Kontakt zu Prof. Högner und der mir bis dahin unbekannten „industriellen Formgestaltung“.
Meine Gestaltungsrichtlinie: form follows function (Bauhaus)
Ziel meiner Arbeit war es, moderne gut gestaltete Erzeugnisse unter Berücksichtigung der materiellen und technologischen Möglichkeiten der DDR zu entwickeln und durch gestalterisch vertretbare Rationalisierungsmaßnahmen die Fertigungskosten zu reduzieren.
Bei der Außengestaltung der Haupterzeugnisse des Kombinates, den Schiffen, waren dabei durch die jeweiligen internationalen Auftraggeber enge Grenzen gesetzt. Im Bereich des Innenausbaus war der Schwerpunkt meiner Arbeit die Entwicklung eines modularen Einrichtungssystems. Im Rahmen der später geforderten Konsumgüterproduktion ergaben sich neue Aufgaben auch außerhalb des traditionellen Schiffbaus, bei denen wir auch Studenten der Hoch- und Fachschulen mit einbeziehen konnten. Nach der Auflösung des Schiffbaukombinates konnte ich auf Grund meiner Doppelqualifikation Ing/Arch als Koordinator für die wichtige Abstimmung zwischen Arbeiten der Inneneinrichtung und des Schiffbaus auf Passagierschiffen weiter tätig sein.
Zum Interview mit Fritz Wulsten
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