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Bereits 1991 war für das Vorhaben „Archiv Ostdeutsche Formgestalter“ vom langjährigen Leiter der Sammlung Industrielle Gestaltung Hein Köster der Grundstein gelegt worden. Mit dem Erkundungs- und Forschungsprojekt „Entschwundene Lebenswelten“, das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Industrie- und Alltagskultur (SIA) bearbeitet wurde, begann die wissenschaftliche Aufarbeitung von materieller und symbolischer Kultur der SBZ/DDR. Zunächst wurde begonnen, die Entwicklung der Möbelindustrie in der DDR zu erforschen.
Zusammenfassend beschreibt Hein Köster nach Übergabe der Sammlung an die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn im November 2006 die Situation:
Die Sammlung industrielle Gestaltung ist die einzige Institution, die historisch begleitend und fördernd mit dem ostdeutschen Design entstanden ist, diese Entwicklungen und ihre eigene Entstehungsgeschichte dokumentiert und heute das Gesamtfeld des ostdeutschen Designs im Rahmen der musealen Möglichkeiten dokumentiert. Das Museum ist deshalb unersetzbar und muss seinen fachspezifischen Beitrag zur differenzierten Aufarbeitung der ostdeutschen Geschichte leisten – auch, um die bisherigen eher allgemeingeschichtlichen Aussagen zu präzisieren.
Als wichtigste Aufgaben für die Stiftung Industrie- und Alltagskultur erachte ich unter den oben skizzierten Umständen einerseits die Rettung, den Erhalt sowie die Erschließung gefährdeter Designdokumente der SBZ/DDR (Designer- und Firmenarchive), sowie andererseits die öffentliche Dokumentation der aktuellen Designsituation in den neuen Bundesländern…“ 
(aus dem Grundsatzpapier der Stiftung Industrie- und Alltagskultur, 13.11.2006)

Die Stiftung Industrie- und Alltagskultur weist mit Besorgnis darauf hin, dass wichtige Gestaltungserzeugnisse des DDR-Designs derzeit für die Sammlung  verloren gehen, da das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn seit der Übernahme die Sammlung Industrielle Gestaltung als abgeschlossenes museales Depot-Konvolut behandelt, dem nur in zwingenden Ausnahmefällen ergänzende Objekte eingegliedert werden sollen. Bisher zeigte das Haus der Geschichte auch kein Interesse, ostdeutsche Nachlässe, Objekt-Bestände und Archive von Gestaltern aufzunehmen. 
Daher rief die Stiftung Industrie- und Alltagskultur 2007  das Stiftungs-Projekt „Archiv Ostdeutsche Formgestalter“ ins Leben. Ziel des Vorhabens ist es, bestehendes Wissen, Archive, Nachlässe und Sammlungen zur Industrie- und Alltagskultur in der DDR zu retten und öffentlich zugänglich zu machen. Entsprechende Quellen und Objekte sollen erschlossen und dokumentiert, ostdeutsche Designer interviewt, neue Erkenntnisse publiziert werden.

Im Jahr 2010 förderte deshalb die Stiftung auch ein Videointerview-Projekt. Acht ostdeutsche Formgestalter wurden zu den Arbeitsbedingungen in der ehemaligen DDR befragt. 2011 gab die Stiftung zwei weitere Interviews in Auftrag. Weitere Dokumentations-Projekte sollen folgen.

Die Stiftung dokumentiert, parallel zu anderen Kulturinstitutionen, das Werk von Gestaltern in der DDR/SBZ und greift dabei auch auf Interviews, Textbeiträge, Fotos und Werkangaben der Gestalter zurück. Im Bewusstsein der Subjektivität von Erinnerung ist darauf zu verweisen, dass die Verantwortung für diese Beiträge und Äußerungen bei den Gestaltern selbst liegt.

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