Ausstellungen der Sammlung industrielle Gestaltung von 1990 bis 2005
Die nachfolgende Übersicht führt alle Ausstellungen auf, die von der Sammlung konzipiert, gestaltet und realisiert wurden bzw. solche Ausstellungen, an denen die Sammlung sich mit eigenen Ausstellungsbeiträgen beteiligte. Mit den Ausstellungen wurden einzelne Bestandsgruppen des Museums erschlossen sowie Neuerwerbungen vorgestellt.
Die intensive und programmatische Ausstellungstätigkeit diente sowohl der Erkenntnisvermittlung für Ost und West als auch dem öffentlichen Nachweis der Leistungsfähigkeit des Museums, um den eigenständigen Fortbestand sowie den weiteren Ausbau zu begründen. Die Ausstellungen zeichneten sich durch eine opulente Materialfülle aus und betraten durch ihren theoretischen Anspruch Neuland in der geschichtlichen Aufbereitung der ostdeutschen Formgestaltung.
Das Museum verfügte seit 1994 über 200 qm, dann über 500 qm und seit 2001 über 750 qm Ausstellungsfläche.
Infolge des sukzessiven Ausbaus der Museumsräume und der Rekonstruktion des gesamten Areals der Kulturbrauerei musste die Ausstellungstätigkeit teilweise eingeschränkt bzw. unterbrochen werden.
Seit Übernahme der Sammlung industrielle Gestaltung durch das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn ab 1. Juli 2005 werden in den Räumen der Sammlung keine Ausstellungen mehr mit Beständen der Sammlung gezeigt.
Die Stiftung Industrie- und Alltagskultur förderte alle Ausstellungen der Sammlung industrielle Gestaltung bis 2005 auf unterschiedliche Weise, sie finanzierte Personal, übernahm Vorfinanzierungen und finanzierte Ausstellungseröffnungen sowie Ausstellungsmaterialien. Zwischen 1993 und 2001 war sie Bauherr für alle Sanierungsmaßnahmen in den Räumen der Sammlung auf der Kulturbrauerei.
Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Ausstellungen von Hein Köster kuratiert und fanden im Gebäudeensemble der Sammlung industrielle Gestaltung statt.
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Ausstellungsaufbau, Ausstellungsraum im 1.OG des mittleren Gebäudes der Sammlung, 2004; Foto: Ulrich Burchert
Ausstellungsaufbau im sog. großen Ausstellungsraum, 1. OG, ehem. Pferdestall, 2004; Foto: Ulrich Burchert
Chronologie:
Dezember 1990 bis Februar 1991, verlängert bis März 1991
Vom Bauhaus bis Bitterfeld. 41 Jahre DDR-Design.
Gemeinschaftsausstellung, erarbeitet von den Mitarbeitern der Sammlung industrielle Gestaltung Hein Köster, Dagmar Lüder, Thomas Meter sowie Mitarbeitern der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Marko Berger, Rainer Groh, Michael Suckow, Hans-Ulrich Werchan. Die Ausstellung thematisierte die Anfangsjahre der ostdeutschen Formgestaltung bis Mitte der 1960er Jahre sowie Gestaltungstendenzen in den 1980er Jahren, wie sie vor allem in Entwürfen dieser Zeit sichtbar wurden, in der sich die Realisierungsmöglichkeiten für ein progressives Design aus vielerlei Gründen zunehmend verschlechterten.
Begleitschrift: Vom Bauhaus bis Bitterfeld. 41 Jahre DDR-Design mit Beiträgen u.a. von Hermann Glaser, Harald Kegler, Wolfgang Kil, Bernd Sikora, Klaus-Dieter Mädzulat, Gert Selle, Hein Köster, Horst Oehlke, Hubert Kittel, Jörg Petruschat, Michael Andritzky u.a., herausgegeben von Regine Halter. Gießen 1991.
Ausstellung in den Räumen des Deutschen Werkbundes, Frankfurt/M., Weißadlergasse 4.
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Mai 1994 bis Januar 1995
Das Beste für den Werktätigen. Produktkultur im Osten
Mit dieser Ausstellung lud die Sammlung industrielle Gestaltung erstmals in die Berliner Kulturbrauerei ein. Anhand von Entwürfen und Industriezeugnissen (u.a. Gebrauchsgüter, technische Geräte, Spielzeug, Propaganda, Reklame) verwies die Ausstellung auf ideologische und ästhetische Charakteristika der Produktkultur in der SBZ und DDR.
Begleitet von einem Faltblatt.
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März bis Juni 1995
Helene Haeusler (1904-1987). Therapeutisches Spielzeug und anderes.
Die Schau widmete sich dem Leben und Schaffen Helene Haeuslers. Die Spielzeuggestalterin aus Sonneberg entwarf u.a. therapeutische Spielgaben für behinderte Kinder.
Kuratorin: Dagmar Lüder.
Begleitschrift: Lüder, Dagmar: Helene Hausler. Leben und Schaffen einer Spielzeuggestalterin. Berlin 1995.
Einladung mit zwei Holzschnitten von Helene Haeusler aus den 1930er Jahren, von den originalen Stöcken gedruckt. Der gestalterische Nachlass Helene Haeuslers befindet sich in der Sammlung und steht gemäß einem Vermächtnis der Gestalterin zur Einsicht zur Verfügung. Eine Reihe von Spielgaben dürfen von den Eltern behinderter Kinder nachgefertigt werden.
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Oktober bis Dezember 1995
Was sollen wir tun? Produktkultur im Osten
„Was sollen wir tun?“ fragten Bernhard Kellermann, Theodor Plivier, Robert Havemann und andere 1945 im Titel einer Diskussionsschrift, in der sie gegen Apathie und Verzweiflung aufriefen. Die Sammlung industrielle Gestaltung zeichnete unter diesem Motto die Entwicklung des ostdeutschen Designs nach 1945 nach. Gestalter wie Mart Stam und Horst Michel traten für eine Erneuerung der Ideen des Werkbundes und des Bauhauses ein.
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Mai bis Juli 1996
„Dieses Museum muss verhindert werden!“ Stadtdesign und Zensur
Die Fachzeitschrift form+zweck thematisierte 1983 die innerstädtische Rekonstruktion im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Mit kritischen Ausführungen zog die Redaktion den Unmut der Mächtigen auf sich. Sanktionen gegenüber dem Chefredakteur Hein Köster sowie einigen Autoren waren die Folge. Die Ausstellung blickte auf den Fall zurück und fragte nach Freiräumen des Stadtdesigns in der DDR. Eine zeitgenössische westdeutsche Reaktion auf das „Prenzlauer-Berg-Heft“ ist in „Null Bock auf DDR“ (Autoren: Wolfgang Büscher/Peter Wensierski) im SPIEGEL-BUCH 1984 erschienen.
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August 1996 bis Januar 1997
Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur und Produktdesign in den 1960er Jahren
Hinter der Ausstellung standen die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, das Institut für Europäische Ethnologie der Berliner Humboldt-Universität und die Sammlung industrielle Gestaltung – sowie als Förderer die Stiftung Industrie- und Alltagskultur.
Die Ausstellung problematisierte unter verschiedenen Fragestellungen die ostdeutsche Alltagskultur und rekonstruierte in einem zweiten Ausstellungsteil die programmatischen Designpräsentationen auf der V. Deutschen Kunstausstellung (1962/63) und der VI. Deutschen Kunstausstellung (1967/68).
Kuratiert von Ina Merkel und Hein Köster unter Mitarbeit von Studenten der Humboldt-Universität zu Berlin.
Begleitschrift: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Hrsg.): Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur in den 60er Jahren. Köln-Weimar-Wien: Böhlau Verlag 1996.
Zur Ausstellungskonzeption siehe dort insbesondere die Beiträge von Ina Merkel, André Steiner und Hein Köster.
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März bis Mai 1997
Chlorodont – Biographie eines deutschen Markenproduktes
Die Geschichte der Dresdner Zahnpasta-Marke „Chlorodont“ stand im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die das Werkarchiv der heutigen DENTAL-Kosmetik GmbH Dresden in der Sammlung industrielle Gestaltung präsentierte. 1907 in einer Dresdner Apotheke entwickelt, wuchs Chlorodont durch aufwändige Werbemaßnahmen zu einer der ersten großen deutschen Marken heran. Mitte der 1980er Jahre stellte der VEB Elbe-Chemie die Produktion ein. Konzeption, Gestaltung, Kuration der Ausstellung: Thomas Gubig, Sebastian Köpcke
Begleitschrift: Gubig, Thomas / Köpcke, Sebastian: Chlorodont. Biographie eines deutschen Markenproduktes. Dresden 1996.
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Oktober 1997 bis Februar 1998
Hinterlassenschaften. Aus ZK und Ministerrat
Zwischen repräsentativem Prunk und einfacher Serienware bewegte sich das Mobiliar der einst Mächtigen im Zentralkomitee der SED und im Ministerrat der DDR. Die Sammlung industrielle Gestaltung zeigte den Hausrat der ehemaligen Machtzentren: Sessel, Fernseher, Schreibmaschinen, Fahnen, technische Geräte und vieles mehr. Sie rekonstruierte jedoch nicht die ehemaligen Arbeitszimmer, sondern fügte die Hinterlassenschaften neu zu Montagen zusammen. Sammlungsleiter Hein Köster begründete: „Das Resultat ist eine kulturgeschichtliche Designausstellung, die ihr Material unter dem Aspekt einer Gebrauchskultur montiert, die dem einstigen Ritual des Ausstellens der Ideologie und der Selbstausstellung ihrer Funktionäre nachspürt – und nicht als Personalgeschichte verklärt“ (MuseumsJournal 1/1998).
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Oktober 1997 bis Februar 1998
Altbewährt – Jugendfrisch. Werbegrafik von Günter Schmitz
In den 1950er und 1960er Jahren blühte die Werbewirtschaft in der DDR auf. „Altbewährt“ präsentierten sich die traditionsreichen Markenwaren der Vorkriegszeit, „jugendfrisch“ gesellten sich neue Produkte hinzu. Zu den bemerkenswertesten Werbegrafikern gehörte damals Günter Schmitz (1909-2002). Er gestaltete diverse Werbeplakate für die Dresdner Kosmetikindustrie, aber auch für staatliche Feiertage, Weihnachtsmärkte und vieles mehr. Seinen Entwürfen, Plakaten und Drucksachen widmete die Sammlung industrielle Gestaltung diese Ausstellung.
Günter Schmitz verband die Ausstellung mit einer umfangreichen Schenkung an die Sammlung.
Konzeption, Gestaltung, Kuratoren der Ausstellung: Thomas Gubig, Sebastian Köpcke. Begleitschrift: Gubig, Thomas/Köpcke, Sebastian: Altbewährt – Jugendfrisch: Werbegrafik von Günter Schmitz. Berlin 1997.
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März bis April 1998
Juni bis September 1998 nach Unterbrechung infolge Bautätigkeit
Ostdeutsche Filmplakate – „Schlacht unterwegs“ auf der Kulturbrauerei
Mit dieser Ausstellung beteiligte sich die Sammlung am Richtungsstreit über die Zukunft der Kulturbrauerei und befürwortete die Errichtung eines Multiplex-Kinos. Filmplakate zu ostdeutschen und sowjetischen Filmen verweisen darauf, solche Filme zu zeigen. Zum Highlight der Ausstellung avancierte ein Entwurf der Monumentalskulptur „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ von Vera Muchina, die für die Pariser Weltausstellung 1937 gestaltet wurde und das animierte Logo von „Mosfilm“ bildete.
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Mai bis Juni 1998
Margarete Jahny – Arbeiten für die Serie von 1951 – 1990
Eine konzentrierte Werkübersicht der Gefäßgestaltungen für Glas, keramische Werkstoffe und Aluminium.
Im Designzentrum Sachsen-Anhalt, Dessau.
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Juni 1998 bis März 1999
Glück im Osten
Die Sammlung zeigte „stoffliche Träger des Glücks“ und offenbarte die Widersprüche zwischen Anspruch und Realität, Ideologie und Praxis in den Lebenswelten der DDR-Bürger. Der Leiter Hein Köster schrieb über die Ausstellung: „Der Staat sorgte als gestrenger Hausvater für gesunde Kost, belohnte die Braven im Land mit kleinen Vergünstigungen, rationalisierte die Hausarbeit durch Tempolinsen.“ (MuseumsJournal 4/1998). Dem offiziellen Selbstbild des sozialistischen Staates stellte die Ausstellung kleine Dinge aus dem privaten Alltag gegenüber: z.B. Lotto-Werbung, eine Konzertkarte oder einen Fahrschein, eine Wohnungszuweisung.
Die Ausstellung wurde in einer erweiterten Fassung im Sommer 1999 auf dem Gelände der Erfurter Gartenbauausstellung (ega) in Erfurt gezeigt.
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September bis November 1998
Das Magazin – 75 Jahre. Die Kunst zu lesen
Eine Geschichte des „Magazins“ anhand von originalen Entwürfen, Fotos sowie zahlreichen Druckerzeugnissen.
Konzeption, Gestaltung, Objekte: Redaktion „Magazin“.
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Januar 1999 bis April 1999
Horst Geil. Werbegrafik der 50er und 60er Jahre
Die Retrospektive beleuchtete das Schaffen des Werbegrafikers Horst Geil, der solche bekannten Werbefiguren wie den „Fit-Tropfen“ und die „Fewa-Johanna“ entwarf. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der fit – chemische Produkte GmbH umgesetzt. Zu sehen war sie, außer in der Berliner Kulturbrauerei, auch in Chemnitz und Luckenwalde. Mit der Ausstellung verband Horst Geil eine umfangreiche Schenkung an die Sammlung. Konzeption, Gestaltung, Kuratoren der Ausstellung: Thomas Gubig, Sebastian Köpcke. Begleitschrift: Köpcke, Sebastian/Gubig, Thomas: Horst Geil. Werbegrafiker der 50er und 60er Jahre. Berlin 1999.
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März bis April 1999
Margarete Jahny. Arbeiten 1950-1990
Margarete Jahny prägte als Gefäßgestalterin eine funktionalistische Produktkultur in der DDR. Bekannt ist das Hotelgeschirr „rationell“, das Jahny gemeinsam mit Erich Müller entwarf und das u.a. in den Mitropa-Speisewagen der Deutschen Reichsbahn eingesetzt wurde, wodurch es auch im Westen Deutschlands bekannt wurde.
Gezeigt wurde die Ausstellung im Design Zentrum Thüringen in Weimar. Faltblatt: Hein Köster: Margarete Jahny. Arbeiten: 1950 – 1990. Weimar 1999
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Oktober 1999 bis Januar 2000
Christa Petroff-Bohne. Eine ostdeutsche Designer-Biographie
Aus Anlass des 65. Geburtstages der Gestalterin und Hochschullehrerin Christa Petroff-Bohne zeigte die Sammlung eine Retrospektive. Neben den Werken von Petroff-Bohne selbst sowie der Präsentation ihrer Grundlehre waren auch Objekte zu sehen, die ehemalige Schüler eigens für die Ausstellung geschaffen und zusammengestellt hatten.
Die Werkschau war ein Gemeinschaftsprojekt der Sammlung industrielle Gestaltung, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und des Deutschen Porzellanmuseums Hohenberg, wo die Ausstellung nachfolgend gezeigt wurde.
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September bis Oktober 2000
Christa Petroff-Bohne. „Mit Blick für das Wesentliche”
Gemeinschaftsausstellung der Stiftung Stadtmuseum Berlin – Sammlung industrielle Gestaltung, des Deutschen Porzellanmuseum Hohenberg/Eger und der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Hochschule für Gestaltung.
Faltblatt und Plakat: Christa Petroff-Bohne. „Mit dem Blick für das Wesentliche“.
Ausstellung im Design Zentrum Thüringen, Weimar.
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Februar bis April 2000
Christa Petroff-Bohne. Eine ostdeutsche Designer-Biographie
Ausstellung im Deutschen Porzellanmuseum Hohenberg/Eger. Begleitschrift: Christa Petroff-Bohne: Eine ostdeutsche Designer-Biographiemit Beiträgen von Rainer W Ernst, Hein Köster, Heinz Hirdina, Günter Heidrich, Christa Petroff-Bohne, Wilhelm Siemen (Hrsg.). Deutsches Porzellanmuseum, Hohenberg/Eger 2000.
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September 2000 bis Februar 2001
Helene Haeusler. Spielgaben für Behinderte
Die Ausstellung wurde durch Objekte des Spielzeugmuseums („Heinerle“-Puppe, Erzeugnisse der Sonneberger Förderwerkstatt) erweitert und arbeitete insbesondere das Wirken Helene Haeuslers in Sonneberg heraus. Begleitet von einem Faltblatt.
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März bis April 2001
Helene Haeusler. Spielgaben für Behinderte
Ausstellung im Deutschen Werkbund auf dem Gelände des Festspielhauses in Dresden-Hellerau.
Reduzierte Ausstellung des Jahres 1995.
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Oktober 2001 bis April 2002
OSTmix. Autos, Plakate, Gefäße
Gezeigt wurden funktionales Gefäßdesign, Werbe- und Propagandaplakate sowie klassisches Autodesign (Wartburg und Trabant).
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Juni bis September 2002
Margarete Jahny. Arbeiten: 1950-1990.
Die umfassendste Ausstellung der Arbeiten von Margarete Jahny. Die bisherigen Ausstellungen der Sammlung erweiternd wurden Entwurfszeichnungen aus verschiedenen Perioden, figürlich-plastische Arbeiten sowie kunstwerkliche Arbeiten gezeigt. Ein biografischer Teil brachte frühe Dokumente, Fotos, Briefe u.a.m.
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Oktober 2002 bis März 2003
Clauss Dietel und Lutz Rudolph: Gestaltung ist Kultur. Eine Werkausstellung
Die Ausstellung gab einen geschlossenen Überblick über die Arbeitsfelder der beiden Gestalter anhand von Entwürfen, Modellen, Prototypen sowie deren Realisation in Erzeugnissen bzw. Umweltgestaltungen. Dies sind vor allem: Personen- und Lastkraftwagen, Busse, Schienenfahrzeuge, Motorroller, Mokicks, Motorräder, Rundfunkgeräte und Lautsprecher, Schreibmaschinen, Maschinen, Arbeitsumwelt, Stadtumwelt, künstlerische Objekte für den Raum, Gestühl, Leuchten u.a.m.
Ausstellungsobjekte: aus dem Bestand der Sammlung sowie zahlreiche Leihnahmen von den Gestaltern, Museen und Institutionen.
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April bis September 2003
Kontinuität und Wandel. Produkt-Design an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Die Ausstellung präsentierte aktuelle Studien- und Diplomarbeiten von Studenten des Fachgebiets Produkt-Design der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Diesen wurde eine Dokumentation der Studienergebnisse der Jahre 1953 bis 1993 gegenüber gestellt, um „Kontinuität und Wandel“ der Designer-Ausbildung in Weißensee zu veranschaulichen. Die Ausstellung war Teil des Veranstaltungsprogramms des Weltkongresses der Designer ICSID in der Bundesrepublik.
Die Ausstellung wurde von einer studentischen Projektgruppe unter Leitung der Professoren Dietmar Palloks und Gerhard Strehl kuratiert.
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November 2003 bis März 2004
Spielzeug in der DDR
Die Präsentation blickte auf die Spielzeuggestaltung und -herstellung in der DDR zurück: Nach dem Kriegsende lag die Produktion zumeist in den Händen kleinerer Hersteller, die sich um eine funktionale, ästhetische und didaktische Erneuerung ihrer Produkte bemühten. In den 1970er und 1980er Jahren dagegen wurde industrielle Massenware in den Kombinaten produziert, die im großen Stil ins Ausland exportiert wurde – und den internationalen Trends entsprechen musste.
Die Ausstellung widmete sich nicht nur Einzelerzeugnissen, sondern auch thematischen Gruppierungen wie Spielzeug für den Kindergarten, für Rollenspiele, therapeutische Spielmittel, konstruktive Spiele. Gezeigt wurden ferner Kinder- und Jugendbücher sowie Kinderzeichnungen.
Ergänzt wurde die Spielzeugausstellung durch eine Werkschau zum tschechischen Buchkünstler Vojtěch Kubašta, die dessen dreidimensionale Pop-up-Bücher zeigte.
Konzept, Gestaltung, Leihgaben und Kuratoren der Ausstellung Kubašta: Thomas Gubig, Sebastian Köpcke.
Begleitschrift: Gubig, Thomas und Köpcke, Sebastian: Pop up. Die dreidimensionalen Bücher des Vojtěch Kubašta. Berlin 2003.
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Mai bis September 2004
Grenzüberschreitungen. Der Gestalter Horst Michel (1904-1989)
Anlässlich seines 100. Geburtstages würdigte die Sammlung industrielle Gestaltung das Schaffen des Formgestalters Horst Michel, der zu den prägenden Persönlichkeiten der ostdeutschen Designszene gehörte. War er der Öffentlichkeit bisher vor allem als Kunsthandwerker bekannt, so zeigte die Sammlung nun den „ganzen“ Michel: textile und gebrauchsgraphische Arbeiten vor 1945, alle Felder seiner Entwurfstätigkeit in der SBZ/DDR, Studentenarbeiten, typografische Arbeiten nach Kriegsende, Schreibmaschinen, Möbel, Sessel und Stühle, Leuchten, Vasen und Geschirre für Meißen und andere Porzellanwerke, Teppiche, Textilien u.a.m. sowie Arbeiten seiner Mitarbeiter am Weimarer Institut für Innengestaltung.
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Oktober 2004 bis Februar 2005
Dem Museum geschenkt
Regelmäßig präsentierte die Sammlung industrielle Gestaltung ihren Besuchern aktuelle Neuzugänge in die Objektsammlung. In der bisher letzten Ausstellung der Sammlung befand sich unter anderem ein umfangreiches Konvolut von Werken des deutschen Grafikers Ernst Rudolf Vogenauer (1897-1967), das Einblicke in sein künstlerisches Gesamtwerk gewährte.
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Titelgestaltung für Ausstellung und Katalog „Vom Bauhaus bis Bitterfeld. 41 Jahre DDR-Design“; Grafik: Ulf Kilian
Ausstellung „Was sollen wir tun? Produktkultur im Osten“. In der Vitrine Entwürfe der Hochschule für angewandte Kunst, davor „Hochschulstuhl“ von Mart Stam; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Helene Haeusler (1904-1987). Therapeutisches Spielzeug und anderes.“ Ausstellungseröffnung durch Kultursenator Ulrich Roloff-Momin; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Helene Haeusler (1904-1987). Therapeutisches Spielzeug und anderes.“ Führung einer 3. Klasse durch die Haeusler-Ausstellung; Foto: Thomas Meter
Ausstellung „Was sollen wir tun? Produktkultur im Osten“. Schreibtisch und Gestühl von Selman Selmanagić, für den Kunsthistoriker Richard Hamann entworfen; Foto. Hein Köster
Ausstellung "Was sollen wir tun? Produktkultur im Osten“. Geräte und Plakate aus den Nachkriegsjahren; Foto: Hein Köster
Ausstellung „„Dieses Museum muss verhindert werden!“ Stadtdesign und Zensur“. Die schrägen Flächen sowie ihre Anordnung auf Steinen suggerierten symbolhaft Friedhof/Tod; Foto: Hein Köster
Ausstellung „„Dieses Museum muss verhindert werden!“ Stadtdesign und Zensur“. Das sogenannte Prenzlauer Berg-Heft von form+zweck (1/1983) wurde mit den roten Anstreichungen sowie Anmerkungen der Kreisparteikontrollkommission dokumentiert; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur und Produktdesign in den sechziger Jahren“. Ausstellungsteil Alltagskultur in den 60er Jahren; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Wunderwirtschaft. DDR-Konsumgüter- und Produktdesign in den 60er Jahren“. Korbsessel, Ausstellungsteil V. / VI. Kunstausstellung; Foto: Hein Köster
usstellung „Hinterlassenschaften. Aus ZK und Ministerrat“. Konferenztisch aus dem Beratungszimmer Erich Honeckers im ZK-Gebäude; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Hinterlassenschaften. Aus ZK und Ministerrat“. Mobiliar aus dem Gebäude des Ministerrats der DDR; im Hintergrund politsatirische Malereien von Hans Ticha; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Hinterlassenschaften. Aus ZK und Ministerrat“. Technische Geräte aus dem ZK-Gebäude; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Altbewährt – Jugendfrisch. Werbegrafik von Günter Schmitz“ Abhängung mit Jugendweihe-Plakat von Günter Schmitz; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Altbewährt - Jugendfrisch. Werbegrafik von Günter Schmitz“. Plakate von Günter Schmitz; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Glück im Osten“. Vitrine mit Alltagserzeugnissen; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Glück im Osten“, Drogeriewerbung; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Horst Geil. Werbegrafik der 50er und 60er Jahre“, Poster und Kleinschriften; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Horst Geil. Werbegrafik der 50er und 60er Jahre“. Plakate; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Margarete Jahny“ im Thüringer Designzentrum, Weimar. Im Vordergrund Preßglas-Sortiment „Europa“; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Margarete Jahny“ in der Sammlung. Kunsthandwerkliche Arbeiten sowie Katze von Margarete Jahny; Foto: Hein Köster
Ausstellung „OSTmix. Autos, Plakate, Gefäße“, Werbung für Kosmetik Ausstellungsgestaltung mit handelsüblichen Kartons von der Decke abgehängt; Foto: Hein Köster
Ausstellung „OSTmix. Autos, Plakate, Gefäße“ , Wartburg-Limousine, im Hintergrund Autoprospekte; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Clauss Dietel und Lutz Rudolph. Gestaltung ist Kultur“. Motorroller SR 50 und „Supra“ von Clauss Dietel und Lutz Rudolph; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Clauss Dietel und Lutz Rudolph. Gestaltung ist Kultur“, PKW der unteren Mittelklasse, Gipsmodell, Diplomarbeit von Clauss Dietel; dahinter: Wartburg 353 Tourist von Lutz Rudolph; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Spielzeug in der DDR“. Sonderteil „Pop up. Die dreidimensionalen Bücher des Vojtěch Kubašta“; Foto: Sebastian Köpcke
Ausstellung „Spielzeug in der DDR“, Therapeutische Spieltiere „Nashorn“ und „Ente“ von Helene Haeusler; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Spielzeug in der DDR“. Schaukelwagen von Hans Brockhage, Foto: Hein Köster
Ausstellung „Dem Museum geschenkt“, Ausstellungsteil Nachlass Vogenauer. Bemalte Teller von Ernst Rudolf Vogenauer; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Dem Museum geschenkt“, Ausstellungsteil Nachlass Vogenauer. Im Vordergrund: Phantasietiere sowie im Hintergrund: freie Grafik von Ernst Rudolf Vogenauer; Foto: Hein Köster
Ausstellung „Dem Museum geschenkt“, Ausstellungsteil Plakate; Foto: Hein Köster